
Die Menschen in Bremen haben ganz überwiegend Verständnis für die Einschränkungen, denen das öffentliche Leben durch die Corona-Krise unterworfen ist. Das ist jedenfalls der Eindruck von Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) zog der Rathauschef am Dienstag eine erste Zwischenbilanz der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Gefahren.
Die Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsdienst sind nach Bovenschultes Darstellung bisher nicht übermäßig gefordert, wenn es darum geht, die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und Versammlungsverbote durchzusetzen. Da und dort ein paar Leute zu viel vor einem Kiosk, zwei kleinere Einsätze gegen eine Handvoll Jugendlicher, die meinten, auf Schulhöfen „Corona-Partys“ feiern zu müssen – viel mehr steht an Einsatzgeschehen bisher nicht zu Buche. Stets hätten kurze Ermahnungen durch die Ordnungskräfte gereicht, damit sich die Grüppchen zerstreuten. „Die Menschen bedürfen in manchen Fällen verstärkter Höflichkeit“, sagte Bovenschulte.
Insgesamt sei aber zu beobachten, dass die übergroße Mehrheit der Bevölkerung die behördlichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit akzeptiert. „Ich erlebe ganz viel Verständnis dafür“, erklärte der Rathauschef. Das sei auch wichtig, denn es könne in der aktuellen Lage nicht hinter jedem Bürger ein Polizist stehen. Bovenschulte: „Wir sind auf Einsicht angewiesen.“ Die nächsten Wochen, in denen die strikten Regelungen noch gelten müssen, werden aus Sicht des Bürgermeisters ein schwieriger Balanceakt. Denn bei aller Konsequenz im Kampf gegen das Coronavirus müsse das Leben ja weitergehen. So sei es beispielsweise „vernünftig und normal, zur Arbeit zu gehen“. Noch nicht ganz klar ist nach den Worten des Bürgermeisters, wie es in nächster Zeit mit den Bau- und Gartencentern weitergehen kann. Noch dürfen sie öffnen, aber nicht in allen Märkten laufe es unter dem Aspekt des Infektionsschutzes optimal. Die notwendigen Abstandsregelungen und maximal vertretbaren Kundenzahlen müssten überall beachtet werden, mahnte Bovenschulte.
Damit leitete er über zur Situation der Wirtschaft, die durch die Auswirkungen der Pandemie massiv heruntergebremst worden ist. Mit jeweils eigenen Programmen versuchen Bund und Länder, Firmen und Arbeitsplätze zu retten. In Bremen haben nach Auskunft des Bürgermeisters in den vergangenen Tagen rund 1800 Unternehmen und Solo-Selbstständige Kontakt mit der landeseigenen Bremer Aufbaubank (BAB) Kontakt aufgenommen, um dort überlebenswichtige Finanzhilfen zu beantragen. „Der Run auf das Bremer Programm ist riesig“, sagte der Bürgermeister, die Mitarbeiter der sogenannten Taskforce bei der BAB hätten alle Hände voll zu tun.
Das gilt auch für die Akteure des Gesundheitswesens. Stand Dienstagnachmittag gab es in Bremen und Bremerhaven 186 bestätigte Corona-Fälle, allerdings nur wenige Patienten mit schweren Krankheitsverläufen. Dass sich dies angesichts der Ansteckungsrate in den nächsten Tagen und Wochen ändern wird, steht außer Frage. Für Gesundheitssenatorin Bernhard sind deshalb die Beschaffung medizinischer Ausrüstung und der Aufbau weiterer Behandlungskapazitäten „eine Riesenherausforderung“. Die Gesundheitsbehörde wolle bis zum 1. April 460 intensivmedizinische Betten zur Verfügung haben. Zusätzliche Beatmungsgeräte seien bestellt, aber noch nicht eingetroffen. Ein großes Lob zollte Claudia Bernhard den Unternehmen, die Bremer Kliniken Schutzausrüstungen für Ärzte und Helfer überlassen. So habe das Handwerk am Dienstag 2000 Atemschutzmasken bereit gestellt.
Nach wie vor bemühen sich die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die Kontakte infizierter Personen zu ermitteln und so die Weiterverbreitung des Corona-Virus in möglichst vielen Fällen zu stoppen. Laut Bernhard ist der Kreis der Betroffenen noch so überschaubar, dass diese Nachforschungen die Behörde nicht überfordern.
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was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...