
Seit Montag sind in Bremerhaven weitere zehn Fälle nachgewiesen worden, bei denen sich Menschen mit der britischen Virus-Mutante angesteckt haben. Damit sind in der Seestadt jetzt insgesamt 37 Infektionen dieser Art bestätigt. Für dieses Ergebnis wurden bei insgesamt 85 positiven Corona-Befunden eine sogenannte Ziel-PCR-Untersuchung vorgenommen. Dabei wird ausschließlich nach den bislang bekannten Mutationen gefahndet.
Auf Weisung der Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) an die Testlabore ist die weitergehende Prüfung jedes positive Abstrichs auf das Vorliegen von drei Varianten, die zunächst in Großbritannien, Brasilien und Südafrika aufgetreten sind, inzwischen der Standard. Eine vollständige Sequenzierung der Proben, bei der auch unter Umständen bislang unbekannte Mutanten gefunden werden können, erfolgt weiterhin bei fünf bis zehn Prozent der positiven Befunde. Das ist eine Vorgabe des Bundesgesundheitsministeriums. Diese umfangreiche Analyse dauert mehrere Tage und kann nicht in den Bremer Laboren vorgenommen werden.
Die gezielte Suche nach bekannte Virusmutanten in allen positiven Testergebnissen ist laut Andreas Gerritzen, dem ärztlichen Leiter des medizinische Labors Bremen, derzeit problemlos leistbar, wird aber nicht in jedem Bundesland standardmäßig durchgeführt. So fehle etwa in Niedersachsen eine entsprechende Verfügung des Gesundheitsministeriums. „Da müsste darum jeder Einzelfall eigens beauftragt werden, obwohl die Kostenübernahme über den Gesundheitsfonds durch die Corona-Testverordnung eindeutig gesichert ist“, sagt Gerritzen.
Insgesamt liegt die Testrate in Bremen über dem Bundestrend. „Unsere Auslastung liegt bei etwa 70 Prozent“, berichtet Gerritzen. Bundesweit gibt der der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), in dem auch das Bremer Labor eines von rund 200 Mitgliedern ist, die Auslastung mit knapp 50 Prozent an. Gegenüber November des Vorjahres ist allerdings auch in Bremen die Zahl der Coronatests kontinuierlich zurückgegangen. „Aus dem Bereich der niedergelassenen Ärzte kommen relativ wenig Untersuchungen, dafür mehr aus den Ambulanzen, den Kliniken und vom Gesundheitsamt und dessen Abstrichteams“, bilanziert Gerritzen die Verteilung.
Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Bremer Hausärzteverbandes, der knapp 250 Mediziner vertritt, bestätigt diese Feststellung. „Wir hatten den ganzen Januar über in den Praxen nur wenige Patienten mit entsprechenden Symptomen.“ Bei den Tests habe es zudem weitaus weniger positive Befunde gegeben, als in den Monaten November und Dezember. Das deckt sich mit den Auswertungen des ALM, die zuletzt bei 6,8 Prozent der eingesandten Proben das Virus nachweisen konnten. In den letzten beiden Monaten des Vorjahres schwankte dieser Wert zwischen neun und zehn Prozent, bei fast 50 Prozent mehr PCR-Tests.
Doch dieser Rückgang der Infektionen scheine jetzt zum Erliegen zu kommen, was sich bereits in gleichbleibenden Inzidenzwerten niederschlägt. „Seit einigen Tagen beobachten wir tatsächlich wieder mehr Befunde“, bestätigt Hans-Michael Mühlenfeld. Labormediziner Andreas Gerritzen hält es darum „für angemessen und leistbar“, bei jedem Patienten mit verdächtigen Symptomen einen Abstrich für den zuverlässigen PCR-Test vorzunehmen.
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