
Seit gut fünf Monaten gibt es einen mobilen Drogenkonsumraum in der Friedrich-Rauers-Straße: Süchtige können hier unter kontrollierten und hygienischen Bedingungen ihre Substanzen konsumieren. Jetzt wollte die FDP wissen, ob es schon messbare Erfolge gibt – auch, was die Entlastung der „Konsum-Hotspots“ im Bereich der Wallanlagen und des Bahnhofs betrifft. In der Fragestunde der Stadtbürgerschaft nannte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Dienstag konkrete Zahlen: Die beiden Drogenkonsum-Container wurden demnach im Januar von 101 Personen bei 666 Konsumvorgängen benutzt. Rund 95 Prozent von ihnen konsumierte Heroin, Kokain oder beides zusammen. Die Nutzung der Einrichtung steige monatlich stetig.
„Viele Nutzer lassen sich im Verlauf zur Risikominderung beim Drogenkonsum, zur Konsumreduktion oder zu weiterführenden Hilfen beraten“, betonte Bernhard in ihrer Antwort. Gesundheitliche Ziele wie die Vermeidung von Infektionen, schweren Folgeerkrankungen oder Überdosierungen würden „sehr gut erreicht“. Auch die Vermittlung in weiterführende Hilfen, etwa eine Entgiftungs- oder Ersatzstoffbehandlung, sei „täglich mehrfach Thema“.
Allerdings werden mit dem Drogenkonsumraum nur zehn bis 15 Prozent der rund 4000 Süchtigen in Bremen erreicht. In einem ersten Schritt will Bernhard nun die Öffnungszeit der Container von 50 auf 70 Wochenstunden erhöhen. Sorgen bereiten der Senatorin vor allem die Konsumenten synthetischer Drogen wie Crack: „User, die in sehr vielen und kurzen Zyklen inhalativ konsumieren und daher besonders eng an den Aufenthalt der Dealer gebunden sind, werden durch die Drogenkonsum-Container bisher nicht gut erreicht.“ Zudem gebe es für Crack bislang keinen Ersatzstoff.
Umso wichtiger sei aufsuchende Sozialarbeit. Dafür wurde in diesem Jahr eine neue Vollzeitstelle geschaffen, die von Sprachmittlern unterstützt wird. Ziel sei ein „niedrigschwelliger Zugang zur psycho-sozialen Beratung“. Zudem werde gemeinsam mit der Sozialsenatorin ein Konzept für ein ebenfalls niedrigschwelliges Arbeitsangebot erarbeitet. Über den Bremen-Fonds würden zwei weitere Streetworker in den Stadtteilen Osterholz und Gröpelingen finanziert. Abgesehen von weiteren Angeboten gebe es aber auch verstärkte Anstrengungen der Polizei, eine Ausbreitung der Szene in die angrenzenden Quartiere zu verhindern.
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