
Seit Langem warnen Ärzte vor gesundheitsschädlichen Folgen des E-Zigaretten-Konsums: Jetzt gibt es eine neue Studie, die potenzielle Risiken für die Herzgesundheit untersucht hat, sie wurde in dem Fachjournal „Cardiovascular Research“ veröffentlicht. Die für das Dampfen benutzten Liquids enthielten Feinstaub, Metalle und Aromen, die kardiovaskuläre Probleme verursachen könnten, schreiben die Autoren.
Für ihre Studie analysierten Mediziner die Daten mehrerer Kurz- und Langzeituntersuchungen zu den Folgen des E-Zigaretten-Konsums auf das Herz-Kreislauf-System. „Viele Menschen glauben, dass diese Produkte sicher sind, aber es gibt mehr und mehr Gründe, sich über ihre Auswirkungen auf die Herzgesundheit Sorgen zu machen“, fasst Loren Wold vom Ohio State University College of Medicine die Ergebnisse zusammen. „E-Zigaretten enthalten Nikotin, Feinstaub, Metalle und Aromastoffe und nicht nur harmlosen Wasserdampf.“ In einer E-Zigarette werden üblicherweise aromatisierte Flüssigkeiten elektrisch verdampft.
Diese Flüssigkeiten, auch Liquids genannt, befinden sich in einer Kartusche neben einem Akku und einem elektrischen Heizelement. So entsteht kein Rauch, sondern ein Aerosol, das eingeatmet wird. Dass über die Luft eingeatmeter Feinstaub in den Blutkreislauf eintritt und schließlich direkt auf das Herz wirkt, ist bekannt. Auch wenn die bisher vorliegenden Daten noch nicht ausreichend seien, legten sie nahe, dass dies auch für E-Zigaretten gelte, sagte Wold. Nikotin erhöhe etwa den Blutdruck und die Herzfrequenz, während Feinstaub zu Arterienverhärtungen, Entzündungen und oxidativem Stress führe.
Die Studie unterstreiche die Notwendigkeit einer Regulierung von E-Zigaretten: Unternehmen sollten ihren Kunden genau mitteilen müssen, was diese einatmen, fordern die Wissenschaftler. Transparenz sei insbesondere deswegen wichtig, da sich die Produkte ständig änderten, so Wold. „Viele Unternehmen veröffentlichen die Inhaltsstoffe ihrer Liquids nicht und behaupten, diese seien urheberrechtlich geschützt.“ Wie eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ergab, probieren auch hierzulande immer mehr Jugendliche E-Zigaretten. Zwischen 2014 und 2018 habe sich der Anteil der 16- bis 29-Jährigen, die jemals an einem Verdampfer gezogen hätten, von elf auf 20 Prozent fast verdoppelt.
Die neue Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig hatte in der vergangenen Woche ein umfassendes Verbot von Plakatwerbung für Rauchwaren gefordert, das auch E-Zigaretten einschließt. Darauf drängt seit Langem auch die Stiftung Bremer Herzen: Die Tabakindustrie habe 2018 mit neuen Produkten erstmals einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro verbucht, sagte der Vorsitzende der Stiftung und Herzspezialist Rainer Hambrecht dem WESER-KURIER. Der Chefarzt am Klinikum Links der Weser warnte explizit davor, E-Zigaretten als vermeintlich gesunde Alternative und als gesunden Ausstieg aus dem Konsum herkömmlicher Zigaretten zu sehen und verwies auf eine Studie.
Danach seien zwar 18 Prozent der E-Zigaretten-Raucher nach einem Jahr tabakabstinent gewesen – „allerdings blieben auch fast 80 Prozent der E-Zigarette treu“, betonte der Kardiologe. „E-Zigaretten enthalten Nikotin, das abhängig macht. Darüber hinaus enthalten sie eine Vielzahl an Schadstoffen, über deren Gefahrenpotenzial wir noch nicht viel wissen.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.