
Das Einkaufszentrum an der Duckwitzstraße (Edu) in der Neustadt wächst. An diesem Freitag wird ein zusätzliches Gebäude mit mehreren Geschäften offiziell eröffnet. Die Verkaufsfläche wächst damit um etwa 10 000 Quadratmeter.
2017 hatte ein großes Zweiradcenter seinen Standort im Edu aufgegeben und war in die Überseestadt gezogen. Nach einer Umbauphase, bei der ein Teil des Gebäudes abgerissen wurde, bietet die Immobilie nun Platz für neue Geschäfte. Insgesamt sechs Mieter hat die Erweiterung, darunter zwei große Modeketten, ein Geschäft für Sportkleidung, ein Möbelgeschäft und ein Fitnessstudio. Mit einem weiteren Mieter werde noch verhandelt, sagt Paul Michael, Manager des Edu-Zentrums. Dabei handle es sich um eine kleine Gastronomie.
Die Erweiterung ist aber nicht das Einzige, was an diesem Wochenende gefeiert wird. Das Einkaufszentrum wechselt auch den Besitzer. 2006 hatte es Metro Properties, eine Tochterfirma der Metro-Gruppe, von Walmart bekommen. Der US-Konzern war mit seinen SB-Warenhäusern in Deutschland gescheitert und trennte sich daraufhin von seinen Immobilien. Die Metro-Tochter Real zog anschließend auf die 15 500 Quadratmeter große Verkaufsfläche.
Doch nun trennt sich Metro Properties vom Einkaufspark und verkauft ihn, zu dem neben dem eigentlichen Einkaufszentrum auch ein Baumarkt gehört. Neuer Eigentümer ist Corestate, ein börsennotierter Immobilien-Investmentmanager. Betrieben wird das Center weiterhin von Metro-ECE (MEC), das für insgesamt 55 Fachmarktzentren in ganz Deutschland zuständig ist.
Einer der wichtigsten Mieter des Edu ist der Real-Markt, der noch zur Metro-Gruppe gehört. Die ist allerdings dabei, die Kette zu verkaufen. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Metro mit dem Immobilieninvestor Redos über eine Übernahme des schwächelnden Unternehmens verhandelt.
Metro-Chef Olaf Koch versicherte zwar, dass ein „Kern“ der Firma auch nach einem Verkauf erhalten bleiben solle. Doch ließ er zugleich keinen Zweifel daran, dass es unter dem neuen Eigentümer zu signifikanten Veränderungen am Geschäftsmodell und in der Kostenstruktur kommen werde. Es ist fraglich, ob alle 279 Niederlassungen den Verkauf überleben werden.
Der Real-Markt an der Duckwitzstraße soll von diesen Veränderungen allerdings nicht betroffen sein, zumindest soll er nicht geschlossen werden. Angesprochen auf die Zukunft der Filiale im Bremer Süden sagte Oliver Borg, Direktor für Projektentwicklung bei Metro Properties: „Er bleibt hier.“ Auch Tobias Gollnest, Managing Director bei Corestate sagt: „Wir planen damit, dass Real bleibt.“
Für den Standort spreche, dass es eine eingefahrene Handelsstruktur gebe, sagt Borg. Sie böten über den Real-Markt hinaus weitere Einkaufsmöglichkeiten. „Wir haben im Schnitt etwa 8000 bis 9000 Besucher pro Tag.“
Durch die jetzt zusätzlich eröffneten Geschäfte erwarte man einen weiteren Anstieg der Kundenzahl. Allein das neu eröffnete Fitnessstudio, das etwa 3000 Quadratmeter einnimmt, rechnet nach Angaben von Metro Properties mit 7000 bis 8000 Mitgliedern. Diese könnten ihre Trainingseinheit dann direkt mit einem Einkauf verbinden, sagt Michael. Das könnte vor allem in den Abendstunden weitere Kunden in die Geschäfte des Edu locken. Der Real-Markt hat bis 22 Uhr geöffnet, das Fitnessstudio sogar bis Mitternacht.
Der Umbau nun ist nicht der erste, den es im Edu gab. Seit den 1970er-Jahren entwickelt sich das Areal ständig weiter: Längere Zeit war dort ein Markt der Kette Wertkauf angesiedelt, später folgte der US-Konzern Walmart, dann kam Real. Im Jahr 2011 wurde der Standort erweitert und um einen Baumarkt ergänzt. Vor vier Jahren wurde das Edu dann umgebaut:
Die Verkaufsfläche des Reals wurde deutlich verkleinert, dafür wurden noch weitere Geschäfte angesiedelt. Mittlerweile gibt es dort 38 Mieter, darunter ein Elektronikmarkt, ein Drogeriemarkt und ein Schuhgeschäft. Etwa 400 Menschen arbeiten im Edu.
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