
Wussten Sie, lieber Leser, liebe Leserin, dass die Finanzierung der Drogenberatungsstellen der Ambulanten Suchthilfe Bremen gGmbH so angelegt ist, dass es in einigen Jahren keine funktionstüchtige Drogenberatungsstelle mehr gibt? Seit 2005 wurden die finanziellen Mittel bei der Ambulanten Suchthilfe Bremen gGmbH um 30 Prozent reduziert. Bleibt es bei dieser Systematik der Kürzungen, wird es in circa weiteren 15 Jahren nur noch eine kleine und in weiteren 15 Jahren keine Drogenberatungsstelle geben.
Mittlerweile haben wir jedoch seit Übernahme der Drogenhilfezentren einen Stellenabbau von vier Vollzeitstellen zu verzeichnen. Diese Entwicklung erfüllt uns mit Sorge, da ein kontinuierlicher Schrumpfungsprozess eingesetzt hat, wenn der Haushalt gedeckelt bleibt. 2005 wurden die bisher städtischen Beratungsangebote privatisiert und die bisherigen regionalen Beratungsstellen zugunsten einer zentralen Beratungsstelle in Bremen-Mitte geschlossen. Als einzige regionale Beratungsstelle blieb das Angebot in Bremen-Nord bestehen.
Diese Entwicklung des Einsparens ist kritisch zu sehen. Angesichts zunehmender sozialer Spaltung in unserer Gesellschaft ist auch nicht übersehbar, dass sich durch die Konzentration von prekären Lebensverhältnissen die Situation in den Stadtteilen und um den Bahnhof weiter zuspitzt.
Viele Bremer Bürger sind sozial abgehängt, erreichen keine oder unzureichende Bildungsabschlüsse und verfügen über eine unzureichende berufliche Perspektive. Dies ist der ideale Nährboden für Entwicklungen abweichender Karrieren und für die Entstehung von Drogenkonsum und Suchtmittelabhängigkeit.
Mittlerweile gibt es die Versuche der Politik, mit spezifischen Konzepten die Probleme am Hauptbahnhof oder auch in Stadtteilen wie Gröpelingen in den Griff zu bekommen. Wie immer werden die Probleme erst dann behandelt, wenn sie da sind oder wenn es zu spät ist. Dann werden Gelder im Haushalt „zusammengekratzt“, um eine Lösung zu ermöglichen.
Es muss doch das Ziel aller Verantwortlichen in der Politik sein, die Abhängigkeit von Drogen und anderen Suchtmitteln und das Abrutschen in die Verelendung zu verhindern. Beklagen wir uns nicht über die vielen suchtkranken Menschen in Bremen, wenn wir nicht dafür Sorge tragen, dass es nicht so weit kommt. Es muss Schluss sein, Beratungsstellen wie die Ambulante Suchthilfe Bremen gGmbH in die Beratungsunfähigkeit schrumpfen zu lassen.
Unser Gastautor ist seit 15 Jahren Geschäftsführer der Ambulanten Suchthilfe Bremen GmbH. Diese unterhält eine große zentrale Drogenberatungsstelle in Bremen-Mitte und eine in Bremen-Nord.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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