
Die Gewinner der Deutschen Kaffeemeisterschaften stehen fest: Nicole Battefeld, 29, ist Deutsche Barista-Meisterin 2018, während der 31-jährige Carlo Graf Bülow in der Kategorie „Latte Art“ gekürt wurde. In der Halle 7 der Messe Bremen haben sich an drei Tagen 24 Konkurrenten beim Wettbewerb der Specialty Coffee Association mit Milchschaum und Espressobohnen herausgefordert.
An den glänzenden Siebträgermaschinen bereiteten die BaristasEspresso-Shots sowie eigene Kaltgetränke mit einem Mix aus Kaffee und Säften in Cocktail-Gläsern. Die Latte-Künstler hingegen zeichneten Muster auf ihre Cappuccinos. Störche, Weintrauben, Blätter und Ziege: Der Fantasie waren in der Auswahl der Motive keine Grenzen gesetzt. „Der Kaffee muss etwas ölig aus dem Siebträger herauskommen, und die Temperatur der Milch darf nicht zu hoch sein“, erklärte Markus Badura. Der Latte-Art-Meister 2015 zeichnete mit gekonnten Bewegungen schlangenartige weiße Linien aus Milchschaum auf den braunen Kaffee, die sich später als Weinreben und Blätter entpuppten. Daneben goss er dann weiße Pünktchen als Weintrauben. Badura erreichte dieses Jahr den zweiten Platz. Das Publikum konnte dank einer Kamera jede Performance auf einem Monitor verfolgen.
Die Berlinerin Nicole Battefeld konnte sich am Ende gegen acht weitere Konkurrenten durchsetzen. Battefeld überzeugte die Jury der Kategorie "Barista" dank der Präzision ihrer Beschreibung und der Qualität ihres Espressos. Während der Zubereitung der Getränke mussten die Konkurrenten der Jury erklären, welche Aromen in ihrem Kaffee enthalten sind. Zusätzlich zum Espresso bereiteten die Baristas dann ein persönliches „Signatur-Getränk“, eine Eigenkreation, vor. Beim Barista-Wettkampf ging es vornehmlich um Sauberkeit, Qualität und Genauigkeit der Beschreibung. „Die Wettbewerber müssen ihr Produkt gut kennen, technisch geschickt sein und wissen, wie man die verschiedenen Noten aus dem Kaffee gewinnt“, erklärte Juryvorsitzender John Stubberud.
Nicole Battefeld war kurz nach ihrem Sieg sprachlos. „Ich habe so lange dafür trainiert.“ Die junge Berlinerin präsentierte eine sehr süße Kaffeesorte aus Kolumbien, „El Paraiso“. Diese Sorte sei etwas besonders, merkte sie an. „Für mich ist jedoch die Leidenschaft das Geheimnis: Man muss sich und das Produkt zeigen wollen“, so die 29-Jährige. Für Battefeld stehen im Juni die Weltmeisterschaften in Amsterdam an.
Auch andere Konkurrenten legten besonderen Wert auf die Herkunft ihres Kaffees. Seung Hyun Cho, der auch in der Kategorie "Barista" antrat, ließ seine Kaffeesorte aus dem eher armen Land Myanmar importieren. "Es ist wunderbar zu sehen, wie man auch mit wenigen Mitteln einen tollen Kaffee herstellen kann. Innovation ist beim Kaffee nicht immer das Wichtigste", sagte er, während der Espresso aus dem Siebträger in die Tassen floss. Für ihn sei die Nachhaltigkeit und die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun, bei der Auswahl der Kaffeesorte wichtig.
In der Disziplin „Latte Art“ mussten die Wettbewerber mit der Milch drei verschiedene Motive "zeichnen". Carlo Graf Bülow gewann unter anderem mit einem Faultier. „Das war mein Lieblingsmotiv: Zum einen ist das Faultier in Brasilien verbreitet, zum anderen wollte ich damit auch die Jury zum Lachen bringen“, sagte der junge Barista aus Köln. Dazu habe er eine Ziege und ein Panorama als Motive vorgestellt. Die Fähigkeit, genau das gleiche Motiv wiederholt zu zeichnen, sei bei der Bewertung der Performance maßgebend, erläuterte Juryvorsitzender Stubberud. Für Bülow war dies die dritte Teilnahme an dem Wettbewerb. „Endlich bin ich am Ziel“, sagte er. Im September wird er Deutschland bei den Weltmeisterschaften in Brasilien vertreten.
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