
„Da ist jetzt eine Kugel ins Rollen gekommen, Bremen kann ein Leuchtturm für ganz Deutschland werden.“ Das sagt Ingo Müller-Dormann, Gründer der Fashion-Exchange-Stores (Faex) über den Wettbewerb für drei Pop-up-Stores, also zeitlich befristete Einzelhandelskonzepte, den die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) im Januar ausgeschrieben hatte. Müller-Dormann ist einer der Gewinner, mit seinem Faex-Konzept, bei dem im Rotationsverfahren nachhaltige Mode von Designern aus Deutschland und Europa angeboten wird, zieht er in die Geschäftsräume des ehemaligen Schuhhauses Meinecke in der Sögestraße.
Gleich um die Ecke, in der Knochenhauerstraße 18-19, sind statt Mode bald die Lichtobjekte des Teams von „Mpura“ um Max Maurer zu sehen. Und auf der Fläche von ehemals Görtz in der Obernstraße eröffnet die Norwegerin Sarah Elise Gjemdal mit ihrem „Hello Good Buy“-Geschäft für skandinavische Second-Hand-Mode ihre erste Filiale in Deutschland.
Insgesamt 29 Gründerinnen und Gründer hatten sich nach Angaben der WFB mit ihren Einzelhandelsideen und Konzepten beworben, einige, wie Maurer und Müller-Dormann zum zweiten Mal nach der Ausschreibung für den sogenannten „Concept-Store“ in der Obernstraße, den im November das faire Kaufhaus „Ekofair“ gewonnen hatte. Die Gewinner der Pop-up-Stores dürfen ihre Flächen ab dem 1. März bis zum Jahresende mietfrei nutzen, müssen bis auf Strom- und Versicherungskosten keine Nebenkosten zahlen und sie bekommen darüber hinaus Zuschüsse für Personalkosten und den Innenausbau.
Vermieterin der Flächen ist die WFB, sie wiederum hat die Räume für 50 Prozent der zuletzt vereinbarten Kaltmiete angemietet. Die Pop-up-Stores sind Teil des Aktionsprogramms für die Innenstadt. Das Ziel der Aktion: „Neue Akteurinnen und Akteure für die Innenstadt gewinnen“, sagt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). „Was uns über die Wettbewerbe für den Concept-Store und die Pop-up-Stores an Resonanz und Ideen erreicht hat, zeigt uns, dass wir, auch in der Wahrnehmung weit über Bremens Grenzen hinaus, auf dem richtigen Weg sind.“
Für Müller-Dormann und das Team um den ehemaligen Breminale-Mitorganisator Maurer ist es ein schöner Zufall, dass sie nun Nachbarn werden, wenn der Einzelhandel irgendwann wieder öffnen darf. „Wir hatten überlegt, im Rahmen des Berliner Gallery-Weekends etwas zusammen zu machen, das ist dann aber wegen Corona nichts geworden“, erzählt Maurer. „Das können wir jetzt nachholen.“ Sein Unternehmen bietet Leuchtkästen und 3D-Lichtobjekte an, bei denen mit einem Kurzdistanz-Beamer bewegte Animationen auf ein Wandobjekt projiziert werden.
Bislang die Firma in der Alten Schnapsfabrik zu Hause, allerdings ohne Ausstellungsräume. „Um zu verstehen, wie unsere Lichtobjekte funktionieren, muss man sie sehen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter, „deshalb ist der Pop-up-Store eine total spannende Sache für uns.“ Der Plan ist, natürlich abhängig von der Corona-Situation, dass „Mpura“ Anfang April eröffnet.
Dann will auch Ingo Müller-Dormann seinen Faex-Store geöffnet haben. „Theoretisch könnten wir am 8. März starten. Mit einem größeren Opening, zu dem wir dann auch Designer einladen würden, rechne ich aber eher Ende März“, sagt der Geschäftsführer. Das Faex-Konzept gibt es seit vergangenem Sommer bereits in der Boutique „Mode 28“ von Ayse König im Fedelhören. „Das ergänzt sich hervorragend. In der Sögestraße haben wir mehr Platz und können noch mehr Labels anbieten“, sagt Müller-Dormann. Bislang hat er sein Modekonzept hauptsächlich in 140 Pop-up-Stores umgesetzt, seinen Angaben zufolge deutschlandweit in mehr als 40 Städten.
In Bremen könne er sich auch vorstellen, auch Veranstaltungen mit Designern wie zum Beispiel eine sogenannte „Faex-Woche“ zu organisieren, sagt Müller-Dormann. Dabei könnte dann nachhaltige Mode auch in anderen Boutiquen oder auch Kunstgalerien präsentiert werden. „Unser Ziel ist es, Labels, die man sonst nicht sieht, eine Plattform zu bieten und für Nachhaltigkeit zu werben.“
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