
Seit einer Woche laufen in Bremen die Impfungen für Kita-Beschäftigte. Bis Freitagabend wurden 3000 Impfungen durchgeführt, teilt das Gesundheitsressort mit. Etwa 35 Prozent des Personals von Krippen und Kindergärten hat damit nach Angaben von Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) die erste Spritze bekommen.
Insgesamt hätten 5000 Beschäftigte einen Impftermin vereinbart, das entspreche einem Anteil von 58 Prozent der Beschäftigten. Auch die Impfungen für Beschäftigte an Grund- und Förderschulen sind nun gestartet. An Schulen wurden laut Gesundheitsressort mit Stand von Freitagabend 2900 Impf-Termine vereinbart, die ersten acht Beschäftigten wurden am Freitag geimpft.
Wie hoch die Impfbereitschaft unter Kita-Beschäftigten ist, lässt sich derzeit noch nicht sicher sagen. Bis Mittwoch wurden Impf-Codes an 8600 Beschäftigte verschickt, davon vereinbarten bis dahin 4500 Personen einen Termin. Die anderen Personen haben sich noch nicht zurückgemeldet. „Dass aus dem Stand mehr als 50 Prozent zugesagt haben, ist erst einmal eine gute Quote“, sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher der Gesundheitsbehörde. „Das muss natürlich auf jeden Fall noch ausgebaut werden.“ Die Erfahrung zeige klar: „Wer einen Termin zum Impfen vereinbart, der kommt auch.“
Bremen ist mit den Impfungen von Kita- und Grundschulbeschäftigten schneller gestartet als viele andere Bundesländer. In Nordrhein-Westfalen etwa sollen Erzieher und Lehrer ab kommendem Montag geimpft werden. In Niedersachsen kritisierte zuletzt der Verband Bildung und Erziehung, dass Niedersachsen noch in der Findungsphase sei, was Impfungen an Kitas und Schulen betreffe. Nach Angaben des Bildungsressorts ist Bremen hier bundesweit führend. „Ich bin dankbar, dass wir das mit den Trägern so unfassbar schnell auf die Beine stellen konnten“, so Bogedan.
Kathrin Warnecke, stellvertretende Leiterin der Kita an der Bergstraße, gehört zu den ersten Erzieherinnen, die in Bremen geimpft wurden. „Ich finde es richtig, dass unsere Beschäftigtengruppe jetzt beim Impfen vorgezogen wurden, denn es ist der einzige Beruf, wo man sich im Grunde gar nicht schützen kann, weil die Nähe zu den Kindern so wichtig ist“, sagt die 49-Jährige. „Wir nehmen die Kinder in den Arm und putzen ihnen die Nase.“ Durch die Impfungen und die Tests gehe sie mit einem anderen Gefühl zur Arbeit. Dabei gehe es auch um Wertschätzung und darum, sich mit Sorgen ernst genommen zu fühlen: „Wir werden wohl doch wahr genommen.“
Am selben Tag, an dem sie im Radio von den Impfungen für Kita-Beschäftigte hörte, hatte sie selbst eine E-Mail mit ihrer Benachrichtigung im Postfach, erzählt sie. Am Freitag vergangener Woche buchte sie einen Termin, am Sonntagvormittag wurde sie geimpft. „Ich war einen Tag krank und hatte hohes Fieber“, erzählt sie. Nach zwei Tagen habe sie sich wieder gut gefühlt. „Das ist eine normale Impfreaktion, wir kennen das von den Kindern, die sind nach ihren regulären Impfungen auch platt.“
„Die Kita-Beschäftigten haben die Impf-Angebote begeistert angenommen, soweit wir das mitbekommen“, sagt Toren Christians vom Personalrat des städtischen Eigenbetriebs Kita Bremen. Es gebe aber auch Beschäftigte, die insbesondere den Impfstoff Astra Zeneca mit Skepsis betrachteten. Auch er hebt hervor: „Wir haben beim Impfen an Kitas hier gerade ein irrsinniges Tempo, Bremen ist schon mittendrin, das ist ein himmelweiter Unterschied zu Niedersachsen.“
Die Gewerkschaft Verdi hatte die vorgezogene Impfung an Kitas seit November gefordert und zu Beginn der Woche die Beschäftigten aufgerufen, das Angebot anzunehmen. Die Impfung sei in Bremen innerhalb weniger Tage umgesetzt worden, betont Verdi-Geschäftsführer Markus Westermann. „Damit sind wir ganz weit vorn.“
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