
Am 26. Mai ist die Bevölkerung Bremens zu einem Volksentscheid über eine Bebauung der Rennbahn aufgerufen. Viele Perspektiven und Interessenlagen prallen aufeinander. Es ist wichtig, Flächen innerhalb des Stadtgebiets, die bereits durch Straßen und Kanalisation gut eingebunden sind oder werden können, einer genauen Betrachtung zu unterziehen. Ob und in welchem Umfang können diese nicht nur baulich, sondern auch mit Blick auf urbanes Grün entwickelt werden?
Zu bedenken sind hier der drängende Bedarf und die hohe Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt, aber auch Aspekte wie Mikroklima, Naherholung, Erhaltung von Freiräumen. Damit soll der freie Landschaftsraum vor weiterer Flächeninanspruchnahme und baulichen Eingriffen geschützt und gleichzeitig der Siedlungsraum durch Freiraumentwicklung ökologisch aufgewertet, aber auch für die Bevölkerung besser nutzbar werden. In der Stadtplanung heißt diese Strategie „Doppelte Innenentwicklung“, mit der Städtebau, Freiraumplanung und Naturschutz nachhaltig verbunden werden.
So hat die der Rennbahn benachbarte Neue Vahr eine hohe Bevölkerungsdichte und ist zugleich ein sehr grüner Stadtteil. Urbanes Grün übernimmt vielfältige soziale, gesundheitliche, ökologische und klimatische Funktionen.
Zur Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität kann eine Öffnung des Geländes der Rennbahn beitragen. Innovative Formen des Städte- und Wohnungsbaus mit einer angemessenen Dichte, die das Wohnungsangebot für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen einschließlich preisgünstigen Wohnungsbaus erhöht, aber auch barrierefreie Angebote für ältere Menschen und soziale Infrastruktur gehören dazu.
Denn das Gelände hat das Potenzial, ein Teil der Stadt für alle und eine neue Nachbarschaft zu werden, die von hohen Freiraumqualitäten mit Bewegungsräumen für alle gekennzeichnet ist. Dies geht einher mit öffentlichen Plätzen von hoher Aufenthaltsqualität für verschiedene Nutzergruppen und barrierefreien, sicheren Straßenräumen und gut erreichbaren Einrichtungen des täglichen Bedarfs.
Aus stadtplanerischer und gesundheitswissenschaftlicher Sicht sollten wir über die Verbesserung der Lebensqualität städtischer Räume zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden für alle Bevölkerungsgruppen sowie vor allem die Teilhabe der Bevölkerung daran diskutieren. Die teilweise Bebauung dieses Geländes bietet große Chancen, vielen der unterschiedlichen Interessen und Anforderungen gerecht zu werden.
Unsere Gastautorin ist Präsidentin der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) in Hannover und Mitglied des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen.
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