
Jugendliche bekommen in dem als benachteiligt geltenden Ortsteil Huckelriede eine neue Anlaufstelle: Nach fast acht Jahren Planung beginnen am Montag die Bauarbeiten für einen Platz mit Zirkuszelt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wilhelm-Kaisen-Oberschule. Es soll dauerhaft die neue Heimat des Vereins „Jokes – Die Circusschule“ sein. Dieser will besonders denjenigen Kindern und Jugendlichen offene Freizeitangebote machen, die es im Leben schwerer haben als andere. Für das Projekt fließen insgesamt etwa 680 000 Euro Bau- und Planungskosten. Das Geld stammt aus dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West sowie aus Haushaltsmitteln der beiden Senatsressorts Bau und Soziales.
Das sind aufgrund von Baukostensteigerungen 160 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Erst Anfang November hatte die Baudeputation sowie der Haushalts- und Finanzausschuss der Bremischen Bürgerschaft den Ausgleich dieser Mehrkosten bewilligt. Etwa Mitte Mai 2019 können die Arbeiten beendet sein, teilt der Umweltbetrieb Bremen mit, der von der Stadt mit dem Bau beauftragt wurde.
Im Stadtteil regt sich trotz des Baubeginns Unmut über den Umstand, dass der Verein noch keine Finanzierungszusage für einen Großteil der Jugendarbeit hat, die im Zelt stattfinden soll. Pro Jahr seien etwa 100 000 Euro nötig, um Miete, Nebenkosten, Personal und Planungskosten decken zu können, rechnet Zirkusdirektor Dietmar Hatesuer vor. Das Amt für Soziale Dienste und das Sozialressort haben offenbar bereits eine Absage für das Jahr 2019 erteilt.
Mit drei Briefen haben sich nun unterschiedliche Akteure aus der Neustadt direkt an Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) gewendet. Alle Schriftstücke beinhalten die Kernforderung, die Senatorin möge das benötigte Geld bereitstellen. Von den ohnehin zu knappen Stadtteilmitteln für die offene Jugendarbeit (OJA) könne das zusätzliche Angebot jedenfalls nicht mitfinanziert werden, erklären zudem die übrigen Akteure der Jugendarbeit in der Neustadt sowie Mitglieder des Beirates Neustadt, die die OJA-Mittelverteilung mit verhandeln. Das Projekt in Huckelriede sei aber in jedem Fall begrüßenswert, daher müsse eine andere Geldquelle gefunden werden, so die Forderung.
Das Projekt genieße bei der Sozialsenatorin große Sympathien, teilt Sprecher Bernd Schneider mit. Dennoch könne sie nicht Geld in dieser Höhe an das Projekt geben, sondern „die Haushaltsgesetze legen (...) fest, in welcher Höhe Mittel für die offene Jugendarbeit zur Verfügung stehen“. Es sei zwar bedauerlich, aber „die Sozialsenatorin ist die falsche Adressatin für die Forderungen und Wünsche, weil im laufenden Doppelhaushalt 2018/2019 keinerlei Mittel zur Verfügung stehen“.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.