
Früher hat Judith Wolf dunkle Schokolade gehasst. „Die hat so eklig bitter geschmeckt“, sagt sie. Heute sei alles anders. „Jetzt liebe ich Zartbitter-Schokolade und kann weiße und Vollmilch gar nicht mehr sehen. Die sind mir einfach zu süß.“ Generell habe sie auf Schokolade viel weniger Lust, stattdessen greife sie lieber zu Äpfeln und Bananen.
Die gebürtige Findorfferin macht für ihre Lebensumstellung ein ganz bestimmtes Programm verantwortlich: intuitives Essen. Wolf nennt sich Wohlfühlbotschafterin. Diese Bezeichnung hat sie von der Firma Intueat erhalten. Das Start-up wurde vor drei Jahren gegründet, mittlerweile hat das Programm nach eigenen Angaben in Deutschland und Österreich 6700 zahlende Teilnehmer.
Die 25-Jährige war eine davon. Als Wohlfühlbotschafterin des Unternehmens möchte sie nun ihre Begeisterung für die Methode in die Welt hinaustragen. „Die Theorie dahinter ist, dass dein Körper am besten weiß, was ihm guttut, wann er etwas essen möchte und genau welches Lebensmittel“, sagt sie. Man könne wirklich alles essen und gleichzeitig abnehmen, da man mit seinem Körper zusammenarbeite, anstatt wie bei anderen Diätprogrammen gegen ihn.
Intueat versucht, durch mentale Trainings das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse wiederherzustellen. Das zwölfwöchige Programm besteht aus Audio-Trainings, Online-Seminaren und Übungen, die man alleine mit Stift und Block macht. Damit wolle man Nervenbahnen stärken und Gewohnheiten verankern, sagt Wolf. Sie vergleicht es mit Trampelpfaden: „Je öfter du diesen Pfad gehst, desto fester wird’s. Irgendwann ist es dann eine richtige Straße oder eine Autobahn.“
Und genau darin liege der Unterschied zu herkömmlichen Diät-Programmen: „Es ist auf Dauer angelegt“. Man unterscheide nicht zwischen gesund und ungesund, verboten und nicht verboten, guten und schlechten Lebensmitteln, sagt die 25-Jährige. „Es gibt keinen festen Fahrplan. Das Wichtigste dabei ist, achtsam und genussvoll zu essen.“
Achtsam und genussvoll. Genau diese Worte verwendet auch Ernährungsberaterin Wiebke von Atens-Kahlenberg, wenn sie von gesunder Ernährung spricht. Die Diplom-Ökotrophologin sagt, von der Grundidee sei das intuitive Essen sicherlich nicht verkehrt. Ob der Körper jedoch wirklich von sich aus eine bedarfsdeckende und ausgewogene Ernährung wählt, sieht sie kritisch.
Sie könne sich schon vorstellen, dass bei vielen Menschen durch lang erworbene Essgewohnheiten süße und fettreiche Lebensmittel die Oberhand gewinnen würden. Daher hält sie eine wissenschaftliche Evaluation des Programms für wichtig. Judith Wolf glaubt fest an die Wirkung der Methode. Wie viele andere Frauen auch, war sie in der Vergangenheit nicht immer mit ihrem Körper zufrieden.
„Ich habe mich mit 16 Jahren zu dick gefühlt und eine Diät nach der anderen gemacht. Auch wirklich kuriose Diäten“, sagt sie. Aber schlussendlich habe sie immer mehr gewogen als vorher. Wolf führt das auf die strengen Verbote und strikten Ernährungspläne zurück: „Alles was verboten ist, hat diesen bestimmten Anreiz. Du wirst total unzufrieden und bekommst irgendwann Fressanfälle.“ Ihr habe der Intueat-Ansatz sehr geholfen, insbesondere auch schlechte Gewohnheiten durch neue, hilfreiche zu ersetzen.
„Das Stress- und Langeweile-Essen zum Beispiel. Das machen doch mehr Leute, als man eigentlich denkt.“ Statt in den Kühlschrank zu schauen, hätte sie eine Liste mit positiven Alternativen für genau diese Momente gehabt. „Ich merke, ich möchte zur Schokolade greifen, dabei habe ich gar keinen Hunger. Ich überlege also, was ich stattdessen machen kann.“ Alternativ habe sie eben eine Tasse Tee getrunken oder einen kleinen Spaziergang gemacht. „Jetzt brauche ich die Liste nicht mehr.“
In ihrer neuen Rolle als Wohlfühlbotschafterin für die Firma trifft sich Wolf mit anderen Teilnehmern und bietet persönliche Beratung an. „Ich wusste sofort, dass ich das unbedingt machen möchte. Vor allem möchte ich den Menschen Hilfestellungen bieten, die immer noch in den alten Diätspiralen feststecken und sie auf ihrem Wohlfühlweg unterstützen.“ Im Hauptjob bleibt sie weiterhin als Immobilienkauffrau tätig.
Aber egal, wo sie ist: Zur visuellen Unterstützung trägt Wolf heute ein Armband mit roten, gelben und grünen Perlen. Der Träger schaut sich die farbigen Perlen an und soll so für einen kurzen Moment darüber nachdenken, wie er sich gerade fühlt: sehr hungrig oder überfüllt, dafür steht rot; oder satt, dafür steht grün. Die Farben spiegeln das gesamte Spektrum wider. Das Armband soll, sagt Wolf, dabei helfen, die Signale des Körpers wahrzunehmen, zu deuten und dementsprechend zu handeln. „Das ist alles Übungssache.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
keine diskussion, bitte.
folgen sie den hinweisen des bundeskanzleramtes.
und gehen sie davon aus, daß auch ...