
Das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), der Kirchentag, hat am Mittwoch mit großer Mehrheit einen strikten Sparkurs für den Haushalt 2021 und für die mittelfristige Finanzplanung beschlossen. Die Rücklagen von 109 Millionen Euro, die die BEK noch 2010 hatte, sind zum 31. Dezember 2019 auf knapp unter 68 Millionen Euro geschmolzen. Die Sitzung des Kirchentags hat online stattgefunden.
Für das laufende Haushaltsjahr plant die BEK, die Zuschüsse für Gemeinden und gesamtkirchliche Einrichtungen zu kürzen. So ist unter anderem vorgesehen, die seit 2015 auf 3,5 Millionen Euro angestiegenen Schlüsselzuweisungen für die 61 Gemeinden wieder auf drei Millionen Euro zu senken. Zum Hintergrund: Das System der Schlüsselzuweisungen fußt auf einem Punktesystem, das abhängig von der Zahl der Gemeindemitglieder ist. Das bedeutet: Je weniger Mitglieder eine Gemeinde hat, desto weniger Geld erhält sie über die Schlüsselzuweisung.
Die Kürzung um 500.000 Euro für die Gemeindearbeit löste auf dem Kirchentag eine kontroverse Debatte aus. 13 Kirchengemeinden hatten einen Gegenantrag eingereicht, der schließlich aber von den Delegierten abschlägig beschieden wurde. Mitglieder dieser 13 Gemeinden hatten ausdrücklich vor einem Kaputtsparen an der Basis gewarnt. Edda Bosse, Präsidentin des Kirchenausschusses der BEK, appellierte jedoch an die Solidarität: „Wir sitzen alle im selben Boot!“ Sie kündigte intensive Debatten vor der Umsetzung der Sparmaßnahmen an.
Insgesamt wird das Budget von 61 Millionen Euro im Vorjahr auf 56 Millionen Euro im Jahr 2021 gekürzt. Die Brutto-Kirchensteuer-Einnahmen werden für 2021 mit 62 Millionen Euro veranschlagt. Sie sind abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise. Laut BEK-Angaben fließen die Kirchensteuern zu 70 Prozent in die Arbeit der Gemeinden vor Ort und zu 30 Prozent in die gesamtkirchlichen Arbeitsfelder wie Beratung und Seelsorge, Bildung und Denkmalschutz. 80 Prozent der Kosten sind Personalkosten für die rund 2200 hauptamtlich Beschäftigten.
Ferner stimmte das Kirchenparlament für eine Reduzierung der Ausgaben um 20 Prozent bis 2025 (ausgehend von den Ausgaben im Jahr 2019) und um weitere zehn Prozent bis 2030, um einem zu erwartenden Kirchensteuerrückgang von 30 Prozent Rechnung zu tragen.
Auf der Agenda stand am Mittwoch außerdem ein Gebäudekonzept, das von den Delegierten verabschiedet wurde und eine zukunftsfähige Gebäude-Infrastruktur sicherstellen soll. Der Kirchenausschuss geht davon aus, dass auch der Gebäudebestand künftig um 30 Prozent verringert werden muss.
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