
„Meine Tür steht immer offen!“ Mit diesem Satz pflegen sich neue Vorgesetzte bei ihren Mitarbeitern einzuführen. Ob Gabriele Nießen, Staatsrätin im Bauressort, ihn jemals gesagt hat, ist nicht bekannt. Gerade abgeschlossene Handwerksarbeiten auf der Chefetage des Bauressorts deuten darauf hin, dass Nießen geschlossene Türen vorzieht. Und selbst das scheint nicht zu reichen: Vor wenigen Tagen hat sich die Staatsrätin in ihrem Büro im 13. Stock des Siemenshochhauses eine schallgedämmte Tür zum Flur hin einbauen lassen. Die Aktion ist aktuell DAS Tratschthema in der Behörde – zumal bisher niemand wusste, was Nießen bewogen hat, sich akustisch komplett abzuschotten. Behördensprecherin Linda Neddermann klärt nun auf: Nießens Dienstzimmer liege „im Bermuda-Dreieck des Lärms“. Teeküche, Treppenhaus, Toilette, Sitzungszimmer befänden sich in unmittelbarer Nähe, diese Geräuschkulisse sei konzentriertem Arbeiten nicht förderlich gewesen. Außerdem sei Nießen im Bauressort für Personalfragen zuständig. Da müsse absolut ausgeschlossen sein, dass auf dem Flur jemand etwas über entsprechende Gespräche mitbekommt.
Der „Hornhues-Effekt“ treibt die Bremer Grünen um. Politisch interessierten Zeitgenossen wird der Name noch etwas sagen: Bettina Hornhues ist die Burglesumer CDU-Politikerin, die 2013 überraschend in den Bundestag katapultiert wurde. Ein gutes Zweitstimmenergebnis im kleinsten Bundesland bescherte den Christdemokraten damals völlig unerwartet ein zweites Mandat. Bei den Grünen gehen einige Spitzenleute davon aus, dass Ähnliches diesmal für sie möglich sein könnte. Dadurch aber erhält eine Frage, die früher belanglos war, nun erstmals Gewicht: Wer soll auf der Bremer Landesliste hinter Kirsten Kappert-Gonther auf Platz zwei antreten? Die anderen Parteien halten es in der Regel so, dass der Direktkandidat für den Wahlkreis Bremen II / Bremerhaven für Platz zwei der Landesliste nominiert wird. Bei den Grünen liefe das auf Michael Labetzke hinaus, von Beruf Bundespolizist und im Ehrenamt Mitglied der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung. Labetzke gilt als integer und engagiert, insbesondere im Bereich der Wasserstofftechnologie. Aber hat er das Kaliber „potenzieller Bundestagsabgeordneter“? Einige führende Bremer Grüne hegen Zweifel. Deshalb werden im Hintergrund auch personelle Alternativen ausgelotet. Es sei schließlich nicht in Stein gemeißelt, sagen einige Strippenzieher, dass Listenplatz zwei unbedingt für einen Seestadt-Vertreter reserviert werden muss. Eines zeigt der Vorgang ganz gewiss: Auch die Grünen sind nicht gefeit gegen die kleinen Eifersüchteleien, die das Verhältnis Bremens und Bremerhavens gelegentlich ein wenig trüben.
Im sozialen Netzwerk Twitter gibt es jede Menge Fake-Accounts, also Nutzerkonten mit falscher Identität. Dahinter verbergen sich Spaßvögel, die Freude daran haben, in die digitale Identität von Prominenten zu schlüpfen und unter deren Bild und Namen irgendwelchen Unsinn zu verbreiten. Manchmal ist das einfach nur plump, manchmal auch witzig. Wachsender Beliebtheit erfreut sich in Bremens Polit-Szene der Account @ugnadenlos. Gemeint ist Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Der Fake-Innensenator pflegt dort sein Sheriff-Image und gibt gern kernige Sprüche von sich, wie etwa: „Ein fähiger Innenminister zeichnet sich durch entschlossenes Durchgreifen und kräftigen Bartwuchs aus.“ Ende Januar verkündete Uli Gnadenlos: „Um die Inzidenz-Werte im Land Bremen kurzfristig zu verbessern, habe ich das Corona-Virus in Gewahrsam nehmen lassen.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.