
Herr Lohse, vor zwei Jahren sagten Sie, dass die Fahrrad-Premiumroute in dieser Legislaturperiode kommt. Was sagen Sie heute?
Joachim Lohse: Die Route wird in dieser Legislaturperiode sicher nicht komplett fertig sein. Aber wir sind dabei, erste Abschnitte planerisch zu realisieren und den genauen Verlauf mit den Beiräten zu erörtern und mit ihnen festzulegen.
Und wann wird nun gebaut?
Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten an den ersten Etappen im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Ab dann sollen Veränderungen im Radwegenetz sichtbar werden.
Ihr Ziel, mit dem Bau der Route noch in dieser Legislaturperiode zu beginnen, könnten Sie knapp verfehlen: Im Frühjahr nächsten Jahres ist auch Bürgerschaftswahl ...
Die Umsetzung der Premiumroute ist eine Sache der Verwaltung. Die politischen Beschlüsse, die noch fehlen, werden alle in diesem Jahr gefasst.
Was macht Sie so optimistisch, dass alles glatt gehen wird – von Stadtteilpolitikern gibt es schließlich immer wieder Kritik am Routenverlauf?
Der Bau der Premiumroute ist mit großer Mehrheit in der Bürgerschaft beschlossen worden. Natürlich gibt es immer wieder Debatten darüber, was wie verändert werden soll. Aber wir werden uns mit den Beiräten auf gute Lösungen verständigen. Die Premiumroute wird kommen.
Wo hakt es denn am meisten?
Es gibt verschiedene Diskussionen beispielsweise in Walle und Gröpelingen, ob die Radroute direkt durch den Grünzug West führen oder auf den umliegenden Verkehrsstraßen verlaufen soll.
In einer Studie ist geprüft worden, wie die Route verlaufen könnte – gibt es auch Prognosen darüber, wie viele Menschen auf ihr fahren werden?
Aus der regen Teilnahme zahlreicher Unternehmen an unserer jährlichen Aktion ,fahrradaktiver Betrieb‘ wissen wir, wie groß die Bereitschaft zur Nutzung des Fahrrades für den Weg zur Arbeit ist, selbst über Distanzen von 20 Kilometern und mehr. Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrrädern verstärkt diesen Trend noch. In keiner anderen deutschen Großstadt mit mehr als einer halben Million Einwohner fahren so viele Menschen mit dem Rad wie in Bremen. Darum sind wir sicher, dass es eine Menge Nutzer geben wird – und mehr Leute das Auto stehen lassen werden, weil es mit der Premiumroute attraktiver wird, mit dem Rad zu fahren.
Mit wie vielen Legislaturperioden rechnen Sie, bis die Premiumroute fertig ist?
Ich denke, dass man die 43 Kilometer lange Route von Farge bis Mahndorf in drei, vier Jahren verwirklichen kann – also in der nächsten Legislaturperiode. Das ist zumindest der Plan.
Die Fragen stellte Christian Weth.
Zur Person:
Joachim Lohse (59) ist seit 2011 Mitglied der Grünen und Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. Davor arbeitete er in Kassel, erst als Stadtrat, später als Dezernent für Stadtentwicklung. Lohse ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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