
Sonne, Strand und Meer: Statt mit dem Hund bei Nieselregen Gassi zu gehen, fahren viele Menschen lieber in den Urlaub – ohne vorher für eine Unterbringung ihres Tieres zu sorgen. Gerade in den Sommerferien geben viele Besitzer deshalb ihre Haustiere im Tierheim ab oder setzen sie einfach aus. Das, sagt Gaby Schwab, Sprecherin des Bremer Tierschutzvereins, begründen die meisten immer gleich: „Allergien, geänderte Lebensumstände, Überforderung. Aber niemand sagt, dass er in den Urlaub möchte.“ Denn: „Das traut sich keiner.“
144 Fundtiere hat der Verein allein im Juni und Juli aufgenommen, 44 davon sind an die Besitzer zurückgegangen. Wie viele von den übrigen 100 Tieren wirklich ausgesetzt wurden, ist laut Schwab unklar. Nur bei zwei Katzen und einem Hund ist Schwab sicher: Diese Tiere wurden in den Sommerferien „garantiert ausgesetzt“. Eine Straftat, wie die Vertreterin des Tierschutzvereins erklärt. Mit dem Aussetzen wird das Leben des Tieres bedroht, da kann ein Bußgeld von bis zu 25 000 Euro anfallen. Die Expertin empfiehlt, dass Interessierte sich vor dem Kauf eines Haustieres genau überlegen sollten, wo es während des Urlaubs untergebracht werden könnte. Denn wenn beispielsweise Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn keine Zeit haben, sich um das Tier zu kümmern, seien entsprechende Tierpensionen oder Tauschbörsen geeignete Alternativen für die sichere Unterbringung.
Ein Problem mit der Kapazität hat der Tierschutzverein nicht: Die Vermittlung der Tiere funktioniere meist sehr gut. Gerade die sozialen Medien machten es möglich, dass die Besitzer verlorener Tiere zügig gefunden werden können. „Früher wurden die Tiere nicht so schnell abgeholt“, sagt Schwab.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Zahl der Fundtiere gesunken: „Das letzte Jahr war eine Katastrophe“, sagt Schwab. „In diesem Sommer war die Situation nicht ganz so dramatisch.“ Allerdings: Während in Bundesländern wie Hamburg und Niedersachsen die Zahl der ausgesetzten und abgegebenen Hunde sinke, verändere sie sich in Bremen kaum. Ein Grund ist, dass es in Bremen keine Chip-Pflicht gibt, mit der die Halter der Vierbeiner ermittelt werden könnten. Lediglich Besitzer von als gefährlich eingestuften Hunden seien zum Chippen verpflichtet. Welchen Einfluss das hat, zeigt sich im niedersächsischen Umland deutlich: Im Tierheim Arche-Noah in Stuhr-Brinkum sei in diesem Sommer zum Beispiel nur ein Hund abgegeben worden, sagt Mitarbeiterin Janina Walter. „Wir haben durch die Chip-Pflicht in Niedersachsen generell kaum Probleme mit Hunden.“
Anders sieht es bei den Katzen aus. In den Sommerferien seien 34 Katzen im Tierheim Arche Noah abgegeben worden, sagt Walter. Außerdem begrüßte die Einrichtung einen gefundenen Kanarienvogel. Laut dem Tierheim hat es, bis auf eine überraschende Ausnahme, kein offensichtlich ausgesetztes Tier aufnehmen müssen. „Wir haben lediglich zwei Hähne draußen aufgesammelt. Die wurden vom Besitzer rausgeschmissen“, sagt Walter und verspricht: „Bis wir einen neuen Besitzer finden, werden wir uns um die beiden Hähne kümmern.“
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