
Die Vorfreude auf den 984. Bremer Freimarkt steigt: Vor der offiziellen Eröffnung in zwei Tagen haben Vertreter von Schaustellern und Veranstaltern am Dienstag über die wichtigsten Themen rund um Bremens fünfte Jahreszeit informiert. Und davon gibt es einige: von der aktuellen Sicherheitslage über das neue Karussellangebot bis hin zu einem überarbeiteten Verkehrskonzept.
So musste Marita Wessel-Niepel, Abteilungsleiterin für Marktangelegenheiten im Wirtschaftsressort, angesichts des Terroranschlags in Halle Stellung zu den diesjährigen Sicherheitsvorkehrungen rund um den Freimarkt beziehen. „Für ausreichend Polizeikräfte ist jederzeit gesorgt“, sagte sie ohne weiter ins Detail gehen zu wollen. Nur so viel: „Das Sicherheitskonzept ähnelt dem vom letzten Jahr, es gibt täglich eine aktuelle Lagebeurteilung.“ Neben uniformierten und zivilen Kräften der Polizei soll demnach auch ein privater Sicherheitsdienst an den Eingängen und auf dem Freimarktgelände für die Sicherheit der Besucher sorgen.
Die wiederum können sich auf sechs Fahrgeschäfte freuen, die erstmals auf dem Freimarkt zu Gast sein werden. Das neue Angebot reicht vom "Rock & Roller Coaster", der nach eigenen Angaben größten mobilen Achterbahn mit Einzelwagen Deutschlands, bis zur "Geisterfabrik", einer interaktiven Geisterbahn, bei der mit Infrarot-Pistolen auf markierte Ziele geschossen werden kann. Dass zahlreiche Neuerungen nicht selbstverständlich sind, zeigt ein Blick auf das vergangene Jahr: Damals feierte mit dem Themenkarussell „Apollo 13“ ein Fahrgeschäft Premiere auf dem Freimarkt. "Wir hatten in diesem Jahr eine gute Bewerberlage", erklärte Wessel-Niepel.
Steigen werden in diesem Jahr die Kosten für Getränke: Die Bierpreise schwanken zwischen 8,50 und 10,50 Euro pro Liter und liegen damit knapp über den Preisen vom vergangenen Jahr. Gleich geblieben sind hingegen die Ausgaben, die Eltern und Verwandte für eine Fahrt im Kinderfahrgeschäft aufwenden müssen: 2,50 Euro kostet eine Runde im Karussell für die kleinsten Freimarktbesucher. Oft gebe es zusätzlich Mengenrabatt beim Kauf mehrerer Eintrittskarten, sagte Wessel-Niepel. „Wir sind froh, dass die Bier- und Ticketpreise nahezu konstant gehalten werden konnten“, erklärte sie.
Und es gibt noch eine Premiere auf dem Freimarkt: Im Hansezelt wird es zum ersten Mal auch eine Divers-Toilette neben den herkömmlichen Herren- und Damen-WCs geben. „Es wird einfach Zeit, dass auch diverse Menschen sich dort erleichtern können, wo sich die entsprechende Kabine befindet“, teilte Klaus Renoldi, der das Hansezelt betreibt, mit. Seit 20 Jahren veranstaltet er nach eigenen Angaben die Partyreihe „Gay Night“ im Hansezelt. „Zu so einer Party gehört solch eine Toilette einfach dazu“, sagte Renoldi weiter. Er wolle zeigen, wie wichtig Toleranz und Akzeptanz sind.
Wer in den kommenden zweieinhalb Wochen über den Freimarkt bummeln möchte, sollte sein Auto allerdings lieber zu Hause stehen lassen. „Am besten kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, sagte Kai Stührenberg, Pressesprecher der für den Freimarkt zuständigen Senatorin für Wirtschaft. Denn: Parkplätze direkt an der Bürgerweide gibt es nicht. Wer sein Auto doch rund um den Freimarkt abstelle, müsse damit rechnen, abgeschleppt zu werden, sagte Stührenberg. „Wir haben die Präsenz der Ordnungskräfte erhöht, es wird stark kontrolliert.“
Am Dienstag veröffentlichte der Senat ein ressortübergreifendes Verkehrskonzept zur Freimarktzeit. Demnach wird die Zahl der sogenannten Verkehrsüberwacher in jenen zweieinhalb Wochen um 50 Prozent erhöht. Wie viele Verkehrsüberwacher sonst im Einsatz sind, teilte der Senat nicht mit. Außerdem wird die Polizei demnach eine eigene Wache ausschließlich für den „Einsatzabschnitt Verkehr“ einrichten. Und es sollen insbesondere am ersten Freimarktwochenende gleich vier Abschleppwagen bereitstehen, um Autos von Falschparkern direkt einkassieren zu können.
Auch an den übrigen Tagen sollen Verkehrsordnungswidrigkeiten konsequent geahndet werden, teilten Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) mit. „Wir können nur allen Besucherinnen und Besuchern dringend raten, sich nicht auf eine vergebliche Parkplatzsuche zu begeben.“ Schaefer erklärte zudem, ihr sei im Hinblick auf den Umweltschutz wichtig, dass auch auswärtige Gäste „mit Bus und Bahn anreisen oder auf Park-and-Ride-Parkplätze ausweichen.“
Ein weiterer zentraler Punkt des Verkehrskonzepts ist ein striktes Einfahrt-Verbot für Fahrzeuge aller Art in die umliegenden Wohnstraßen, das allerdings nicht für Anlieger gelten soll. Laut Mäurer sei das vornehmliche Ziel, „chaotische Situationen wie im vergangenen Jahr in den Wohnstraßen zu verhindern.“ Zudem solle auch nach dem Ende des Freimarkts „unter Beteiligung aller Verantwortlichen nach Lösungen gesucht werden, um langfristig den hohen Parkdruck in den Findorffer Quartieren zu verbessern.“
Bahnreisende müssen mit Verspätungen rechnen
Die Polizei warnt Bahnreisende in der Freimarktzeit vor Verzögerungen beim Erreichen der Bahnsteige. In den Tagen von Freitag, 18. Oktober, bis Sonntag, 3. November, sei wegen der begrenzten Kapazität des Personentunnels im Hauptbahnhof mit Überfüllung zu rechnen. Das teilte die Bremer Polizei am Dienstag mit. Besonders in den Stunden vom Nachmittag bis in den späten Abend müsse deshalb damit gerechnet werden, dass es beim Erreichen der Bahnsteige und beim Umsteigen zu Behinderungen kommen könne. Die Polizei bittet Reisende und Freimarktbesucher daher um gegenseitige Rücksichtnahme.
Sollte es zu solchen Überfüllungen kommen, will die Polizei auf ein bewährtes Mittel der vergangenen Jahre zurückgreifen: Dann werde der Zugang von der Bürgerweide in den Hauptbahnhof gesperrt. Zugreisende und Freimarktbesucher können dann nur noch von der Innenstadtseite aus zu den Gleisen beziehungsweise zur Bürgerweide gelangen. Wer in Richtung Innenstadt unterwegs ist, müsste in diesem Fall den Gustav-Deetjen-Tunnel nutzen.
Damit der Personentunnel im Hauptbahnhof nicht verstopft wird, bittet die Polizei zudem darum, sich nicht unnötig in den Durchgangsbereichen und Bahnhofszugängen aufzuhalten. Auch Fahrräder sollten während der Freimarktzeit nur dann durch den Bahnhof geschoben werden, wenn sie auf Zugreisen mitgenommen werden.
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