
Einen "Unfall mit Ansage" befürchtet Bernard Timphus, Inhaber der Konditorei Stecker, an der Knochenhauerstraße. "Mir geht die Muffe, denn die Fußgänger verlassen sich auf die Regelung, werden aber immer wieder durch die durchfahrenden Autos gefährdet." Obwohl der Straßenabschnitt zwischen der Carl-Ronning-Straße und der Kleinen Hundestraße seit mittlerweile gut einem Jahr Fußgängerzone ist, wird diese noch immer von Autos und Lkw befahren.
Um erneut auf die Gefahren und das Missachten einiger Verkehrsteilnehmer aufmerksam zu machen, hat die City-Intiative Bremen zusammen mit Geschäftsleuten aus der Knochenhauerstraße am Donnerstag ein "Pollerfrühstück" veranstaltet. Ihr gemeinsames Ziel: ein versenkbarer Poller, der die Einfahrt in die Fußgängerzone tagsüber ab 11 Uhr bis 20 Uhr verwehren würde.
Bislang wird die Fußgängerzone in der Knochenhauerstraße durch ein überdimensionales Piktogramm auf der Fahrbahn sowie deutliche Hinweisschilder am Eingang der Straße ausgewiesen. Die Idee, den Verkehr über einen Poller besser zu regeln, ist nicht neu, sagt Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der City-Initiative Bremen. "Wir wiederholen es seit einem Jahr wie ein Mantra. Man muss die Autofahrer nicht nur deutlich auf die Fußgängerzone hinweisen, man muss einen Poller errichten und effektiv dafür sorgen, dass diese Straße zu einer richtig gelebten Fußgängerzone wird", sagt er.
Warum sich die geänderte Verkehrsregelung bislang noch nicht bei allen Verkehrsteilnehmern im Alltag niedergeschlagen hat, wird beim "Pollerfrühstück" ebenfalls intensiv diskutiert. Sicherlich seien noch nicht alle Satelliten-Navigationssysteme auf dem neuesten Stand, sodass gerade auswärtige Autofahrer fehlgeleitet würden, vermutet Jens Ristedt, Vorstandsmitglied der City-Initiative Bremen.
Die Praxis zeigt allerdings: Während des Frühstücks sind es vor allem Autos und Lieferwagen mit Bremer Kennzeichen, die teils schwungvoll in den Straßenabschnitt einbiegen, nur um dann vor der Frühstückstafel den Rückwärtsgang einlegen zu müssen. Die Folge: teils wütendes Hupen und wildes Gestikulieren der betroffenen Fahrer. Das sei keine Ausnahme, sagt Stefan Brockmann, Betreiber eines Möbelgeschäfts an der Knochenhauerstraße. Er habe nachgezählt: Bis zu 30 Autos pro Stunde fahren seinen Angaben zufolge durch die Straße.
Tatsächlich warten die Einzelhändler quasi täglich darauf, dass sich etwas tut und der Poller kommt. Dies habe Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) ihnen schließlich im März versprochen. Dass sich der Einbau des Pollers und damit das Ende der Gefahrenquelle noch immer hinzieht, können die Vertreter der City-Initiative nur schwer nachvollziehen. "Es wäre schön, wenn die Verwaltung solch kleine Maßnahmen zügig durchführen würde", sagt Halves.
"Denn das würde auch bei den Bürgern die Lust auf unser Gemeinwesen erhöhen." Er ergänzt, dass die Anlieger der Straße auch eine Übergangslösung akzeptabel finden würden. Ein früherer Versuch, in Eigeninitiative ein dauerhaftes Hindernis zu gestalten, scheiterte. Der fahrbare Blumenkübel wurde von der Polizei entfernt.
Dennoch geben sich Anlieger und die Vertreter der City-Initiative Bremen optimistisch. "Die Knochenhauerstraße hat jetzt schon eine wahnsinnige Aufenthaltsqualität bekommen", sagt Ristedt. "Wenn die Straße mal komplett autofrei ist, bedeutet das für alle eine weitere Qualitätssteigerung – gerade jetzt in den Sommermonaten." Denn dass es sich in der Knochenhauerstraße trefflich draußen sitzen lässt, hat das "Pollerfrühstück" bewiesen.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...