
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) billigt die Pläne des städtischen Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno), in großem Umfang Personal und Betten abzubauen. Gegenüber dem WESER-KURIER sagte die Behördenchefin, die Geno müsse sich „auf veränderte Bedingungen in der Gesundheitsversorgung einstellen“. Die Ambulantisierung klinischer Leistungen nehme zu, weshalb die Pläne der Geno-Geschäftsleitung unter anderem eine Reduzierung der Bettenzahl um 250 vorsähen. Der damit einhergehende Personalabbau werde nicht „nach dem Rasenmäherprinzip“ erfolgen, versicherte Bernhard, sondern dort, wo die jeweiligen Leistungen bisher erbracht wurden. Am Ende werde „eine gute personelle Ausstattung für alle Betten zur Verfügung stehen“. Einen Stellenabbau im pflegerischen Bereich schließt Bernhard aus. Die Pflege müsse gestärkt werden, „das ist völlig unstrittig“, so die Senatorin.
Auf die Zahl von 440 Planstellen, die bis 2024 verbundweit abgebaut werden sollen, ging Bernhard nicht ein. In einem aktuellen internen Newsletter der Geno-Geschäftsleitung für die Beschäftigten wird diese Zahl, die der WESER-KURIER am Samstag berichtet hatte, allerdings ausdrücklich bestätigt. Der Belegschaft wird darin zugesagt, dass niemand eine betriebsbedingte Kündigung befürchten müsse. „Wir werden aber nicht alle frei werdenden Stellen neu besetzen und nicht alle befristeten Verträge verlängern können“, kündigt die Geschäftsleitung an.
Ein „Weiter so“ könne es bei der Geno angesichts der wirtschaftlichen Lage nicht geben. Neben dem Kapazitätsabbau beschäftige man sich auch mit der Frage, ob es Veränderungen am medizinischen Profil der einzelnen Standorte geben muss. Hierzu seien noch keine abschließenden Entscheidungen getroffen worden. Die Frage werde man unter Beteiligung von Experten prüfen.
Die wirtschaftlichen Probleme der Geno hatten sich zuletzt weiter zugespitzt. Für das vergangene Jahr steht ein Verlust von gut 46 Millionen Euro zu Buche, etwa die Hälfte davon entfällt auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, also etwa Einnahmeausfälle durch verschobene Behandlungen und Mehrkosten im Hygienebereich. Ohne neue Liquiditätshilfen der Stadt, der Alleineigentümerin der Geno, wäre der Klinikverbund mit seinen vier Häusern in Mitte, Ost, Nord und Links der Weser Ende des laufenden Quartals zahlungsunfähig. Vor diesem Hintergrund wurde die Geno in das sogenannte Cash-Management des Finanzressorts aufgenommen, was faktisch nichts anderes heißt, als dass ihr seitens des Senats eine Art Überziehungskredit von zunächst etwa 50 Millionen Euro eingeräumt wird. Zudem ist bereits die Tilgung eines Darlehens gestundet worden. Die Geno hat enormen Sanierungsbedarf.
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