
Die Friseursalons haben geschlossen. Bei vielen Bremerinnen und Bremern zeigt sich bereits der graue Ansatz. Bärte werden lang und der Pony verdeckt die Augen. Drei Experten geben Tipps, wie Frauen, Männer und Kinder die Zeit ohne Friseurbesuch überbrücken können.
Wenn der Schnitt herauswächst, gibt es verschiedene Möglichkeiten für Frauen, das zu kaschieren, sagt Friseurin Helena Francisco. Ihr Laden "Helena Francisco & Haare und so" liegt im Viertel. "Kurze Haare, die über die Ohren wachsen, kann man mit Haarwachs schick hinter die Ohren stecken", sagt Francisco. Man könne mit Wachs ganz neue Frisuren an sich ausprobieren.
Längere Haare könne man gut hochstecken oder flechten, um den herausgewachsenen Schnitt zu kaschieren. „Ganz wichtig: Lasst die Finger von Selbstexperimenten mit Farbe“, sagt Francisco. „Das läuft meist schief.“ Sobald der Ansatz langsam zu sehen ist, könne man versuchen, diesen etwa mit einer Hochsteckfrisur zu verdecken. „Oder man zeigt seinen Ansatz“, sagt die Friseurin. Es gibt dafür bereits eine Kampagne mit dem Hashtag #Ansatzzeigen.
Bei Ponys rät Francisco, selbst zur Schere zu greifen. Auf dem Facebook- und Instagramkanal ihres Salons gibt es dafür extra ein Erklärvideo. „Das klappt ganz gut. Unsere Kunden haben bereits erste Ergebnisse gezeigt.“
Auch Spliss könne man sich gut selbst entfernen. „Dafür nimmt man eine scharfe Schere und zwirbelt Strähne für Strähne auf. Dann springen die kaputten Haare heraus, die man dann schneiden kann“, sagt Francisco. Auch Haarkuren könne man nun perfekt anwenden. Produkte können die Bremer direkt in ihren Friseursalons kaufen. „Einfach per E-Mail anschreiben, überweisen und abholen“, sagt Francisco. Sie rät dazu, Biokuren zu kaufen mit möglichst wenig Inhaltsstoffen. „Ansonsten wird das Haar nur weich und wird von Stoffen überlagert.“
Francisco ist überzeugt, dass viele Frauen in der Zeit ohne Friseur, neue Ideen für ihre Haare entwickeln können. „Vielleicht merken einige, dass sie ihre grauen Haare in Zukunft mehr zeigen möchten oder dass sie längere Haare tragen wollen“, sagt Francisco. „Jetzt ist doch die perfekte Gelegenheit, das auszuprobieren.“
Für Saman steht fest: Vorsicht mit der Schere. Wenn man sich nicht mit Schere und Elektrorasierer auskennt, mache man schnell Fehler. Er rät: „Männer, lasst euch die Haare wachsen. Das tut nicht weh, ich mache es auch.“ Sein Schnitt ist fünf Wochen alt und sitzt immer noch. Voraussetzung dafür: Der Schnitt muss klassisch, also symmetrisch geschnitten sein.
In seinem Laden „Saman's Barber-Shop“, der demnächst „Saman's Barbier Stube“ heißen soll, bietet er nur den klassischen Schnitt an. „Man kann dann auch gut drei Monate nicht zum Friseur gehen“, sagt er. „Ein bisschen Pomade darauf und das reicht schon, damit es gut aussieht.“ Bei neumodischen Schnitten, wie Side-oder Undercut, ist das schon anders. Da helfe nach ein paar Wochen nur die Mütze.
Saman glaubt, dass Männer durch die Corona-Krise einen neuen Stil an sich entdecken könnten, etwa die längeren Haare. Einige rasieren sich bereits den Bart selbst ab. Auch Saman hat eine Woche vor der Schließung des Ladens entschieden, seinen drei Jahre alten Bart abzurasieren. „Das war ein großer Schritt für mich, ein Neuanfang."
Männer können ihre Bärte auch selbst mit einer Schere stutzen. Sie können vorsichtig die Mundwinkel frei machen und die Ober- und Unterkante vom Bart rasieren. Wie das geht, zeigt Saman regelmäßig in Live-Videos auf der Plattform Instagram. Dort bekommt er täglich zahlreiche Fragen von seinen Kunden, die er längst nicht alle beantworten kann. Doch er versucht es so gut es geht.
Für Bartträger empfiehlt Saman außerdem: „Pflegt den Bart mit Bartshampoo, Bartwachs und föhnt ihn.“ Das gleiche gelte für die Haare. Denn auch in der Corona-Zeit sollten Männer ihre Bärte und Haare pflegen.
Jetzt ist die Zeit, sich auszuprobieren, sagt Denise Tietgen. Die selbstständige mobile Friseurin aus Verden hat viele Familien im Kundenkreis und kennt sich gut mit Frisuren für Kinder und Jugendliche aus. Eltern und Kinder können die Zeit während der Pandemie nutzen, um neue Frisuren auszuprobieren, etwa mit Bandana-Tüchern. „Auch Scrunchies sind gerade sehr beliebt. Das sind Retro-90er-Haarbänder, mit denen man tolle Frisuren machen kann“, sagt Tietgen.
Mit Kamm, Bürste und Föhn könne man gut Frisuren bei Mädchen testen, etwa Flechtfrisuren. „Jetzt kann man das Flechten richtig üben“, sagt Tietgen. Dafür gebe es zahlreiche Erklärvideos in sozialen Netzwerken, wie Instagram oder Facebook. Tietgens Tipp: Haarpuder verwenden. „Gerade wenn die Haare sehr weich sind und immer aus dem Zopf herausrutschen ist Haarpuder geeignet. Das macht das Haar griffiger.“ Es sei nicht so glänzend wie Haargel und lasse sich gut in die Haare einarbeiten.
Jetzt habe man außerdem die Zeit, das Locken und Glätten von Haaren zu üben. „Keiner kann das von Anfang an. Übung macht den Meister“, sagt Tietgen. „Ganz wichtig dabei: Hitzeschutz nicht vergessen.“
Auch Jungs können neue Frisuren ausprobieren. Wenn die Haare über die Ohren gehen, können sie sie mit Gel oder Wachs nach hinten legen. „Von vorne wirkt es dann so, als ob die Haare kürzer sind“, sagt Tietgen. Jungs können auch den sogenannten Igellook testen oder sich eine kleine Tolle stylen. „Was auch immer geht: Haare nach hinten kämmen und föhnen und mit Wachs oder Puder durchwuscheln. So wie man es gerne hat“, rät die Friseurin.
Ansonsten gelte: Aushalten und abwarten. „Wir alle müssen da durch“, sagt Tietgen. „Bis dahin kann man versuchen, so kreativ wie möglich zu sein und die Zeit zu nutzen.“
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