
Wie jetzt bekannt wurde, ist der Bremer Unternehmer Hartmut Frensel am vorigen Freitag überraschend an den Folgen eines häuslichen Unfalls verstorben. Der Gründer und Gesellschafter der Blue Facility Management GmbH, die bundesweit Hausmeisterdienste anbietet, wurde 65 Jahre alt.
Frensel war vor allem in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts als öffentlichkeitswirksame Persönlichkeit in Bremen tätig. Als langjähriger Bezirkschef der damaligen Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) – heute Verdi – organisierte er zum Beispiel Ende der 80er-Jahre mit dem Kaffeeröster Eduscho einen ungewöhnlich hart geführten Arbeitskampf um einen Haustarifvertrag.
Ab Januar 1995 gehörte er zu den Mitbegründern der Wählergemeinschaft Arbeit für Bremen (AfB), die als Abspaltung konservativer Sozialdemokraten galt. Bei den Bürgerschaftswahlen im selben Jahr errang die AFB mit dem Bremer Sparkassenvorstand Friedrich Rebers an der Spitze aus dem Stand 10,7 Prozent der Stimmen und zog mit zwölf Abgeordneten in die Bürgerschaft ein. Die vor allem zulasten der SPD veränderten Mehrheitsverhältnisse führten erstmals zu einer Großen Koalition in der Hansestadt. Diese legte unter Führung von Henning Scherf als Bürgermeister ihr Augenmerk vor allem auf Wirtschaftsthemen und realisierte zahlreiche Kernforderungen der AFB.
Frensel verblieb in der Parteigeschichte dadurch die Rolle des Konkursverwalters. Er übernahm Anfnag 1999 offiziell den Vorsitz der AFB, die aber bei darauffolgenden Wahlen an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte und sich 2002 nach dem Tod Rebers auflöste. Erst danach begann seine unternehmerische Karriere.
Medienwirksame Kampagne
Bleibendere Spuren hinterließ Frensel schon zuvor, als er in den 70er Jahren als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz auf einer Wache am Osterdeich arbeitete. In einer medienwirksamen Kampagne setzte er sich für eine geregelte Berufsausbildung der Sanitäter ein. Bis dato gab es lediglich 13 Wochen Schulung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit. Nicht zuletzt durch Frensel wurde ab Mitte der 70er Jahre der Beruf des Rettungsassistenten mit dreijähriger Ausbildung in Deutschland etabliert. Zuletzt engagierte sich der umtriebige Macher für Schulprojekte in Uganda.
Erst im vorigen August hatte Frensel seinen wechselvollen Lebensweg in der Autobiographie „Überkreuz und meistens quer“ beschrieben.
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