
Die Liste des Baustellenverzeichnisses für 2021 ist lang. 140 Projekte stehen in der Übersicht des Bremer Bau- und Verkehrsressorts. Die verschiedenen Bauträger wie die Bremer Straßenbahn AG (BSAG), das Amt für Straßen und Verkehr (ASV), Hansewasser Wesernetz, Deges oder die Deutsche Bahn haben ihre geplanten Bauprojekte angemeldet. Jetzt gilt es, das alles zu koordinieren und in eine zeitliche Abfolge zu bringen. Noch steht kein Termin endgültig fest. Gesamtkosten mindestens im hohen Millionenbereich kommen in den kommenden Jahren auf das Land Bremen in Sachen Verkehr zu. Die Bagger, Maschinen und Arbeiter für zahlreiche Bauprojekte stehen in den Startlöchern.
Allein für Großmaßnahmen wie den Bau des Wesertunnels (Kosten circa 475 Millionen Euro) oder den Bauabschnitt 2/2 im Bremer Süden für den Ringschluss der A 281 (rund 196 Millionen Euro) summieren sich mehrere Hundert Millionen Euro. Das bestätigten Jörn Kück, Abteilungsleiter von der federführenden Projektmanagementgesellschaft Deges, und Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Der Bund hat die von ihm zu tragenden Kosten in Höhe von 636,4 Millionen Euro entsprechend im Bundeshaushalt eingeplant, sagte Ferlemann dem WESER-KURIER im November, als bekannt wurde, dass die Kosten für die beiden Projekte stark angestiegen waren.
Für den Wesertunnel haben die Verantwortlichen den Spatenstich bereits Anfang 2019 gesetzt. Seitdem mussten rechtliche Dinge geregelt und auf beiden Weserseiten zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen angepasst und aufwendig nach Kampfmitteln gesucht werden. Erste Arbeiten auf dem rund 4,9 Kilometer langen Teilstück, das die Autobahn 27 in Gröpelingen über den 1680 Meter langen Wesertunnel mit dem bereits fertigen Teil der A 281 in Strom verbinden soll, haben also begonnen. Für den Tunnel selbst soll 2021 die Ausschreibung veröffentlicht werden, damit die Röhre durch die Weser in einem sogenannten Einschwimm- und Absenkverfahren anstatt mithilfe eines großen Bohrers gebaut werden kann.
Für den Bauabschnitt 2/2 der A 281 vom Neuenlander Ring bis zur Kattenturmer Heerstraße ist der Startschuss Anfang Dezember 2020 gefallen. Ende 2026 soll das Schlussstück planmäßig die A 281 über den heutigen Zubringer Arsten mit der A 1 verbinden. Bis es in der Neustadt und Obervieland aber so richtig losgeht und es zu Verkehrsbehinderungen kommt, müssen laut der Planungsgesellschaft Deges erst die Habenhauser Brückenstraße und der Kirchweg saniert und ausgebaut werden. Bei beiden Baustellen laufen die Arbeiten – sie werden das ganze Jahr andauern.
Im Bremer Süden stehen im kommenden Jahr zwei weitere Großprojekte an. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 bis Mittelshuchting wird vorbereitet. Der Baubeginn könnte im Spätsommer 2021 erfolgen. Entstehen soll eine Strecke von 3,7 Kilometern mit sechs neuen Haltestellen. Seit November werden entlang der Strecke Sträucher entfernt und Bäume gefällt. Ziel ist die Inbetriebnahme der Strecke im Jahr 2024. Weil es in Huchting erbitterten Widerstand gegen den Ausbau gibt und gab, soll versucht werden, den dortigen Busringverkehr zu erhalten.
Wenn die Bundesstraße 75 zwischen Bremen und Delmenhorst saniert ist, wird sich die Deges an den Ersatzneubau für die Brücke über der Varreler Bäke ungefähr auf Höhe der Landesgrenze machen. Wegen der Arbeiten müssen Fahrbahnen gesperrt werden. Hierfür sind Baukosten von rund sechs Millionen Euro angesetzt worden, das Ende der Bauarbeiten ist für September 2022 geplant.
Apropos Brücken: Der marode Teil der A 27-Lesumbrücke wird seit November mit Stahl verstärkt. Die Querung zwischen den Anschlussstellen Bremen-Nord und Industriehäfen soll so saniert werden, dass sie bis zu einem Neubau im Jahr 2028 auf drei Fahrspuren pro Richtung genutzt werden kann. Die Brücke wird von in der Lesum schwimmenden Arbeitsflächen – sogenannte Pontons – aus ertüchtigt. Seit 2018 rollen die Autos über je zwei schmalere Spuren auf dem östlichen Brückenteil, das soll auch während der Arbeiten so bleiben. Auch an der A 1-Weserstrombrücke wird von unten gearbeitet und das Brückenbauwerk verstärkt.
Eines der größten Neubauprojekte der BSAG ist die Umgestaltung des Straßenbahndepot in Gröpelingen. Derzeit ist dort eine provisorische Umsteigeanlage am BSAG-Betriebshof in Betrieb, im Herbst kommenden Jahres soll die neue, moderne und barrierefreie Anlage an der Gröpelinger Heerstraße fertiggestellt sein.
Und in der Innenstadt? Fest steht, dass die Straße Am Wall umgestaltet wird – die Fahrradroute Wallring soll entstehen. Der mögliche Baubeginn: Anfang Sommer 2021. Mit den Plänen unzufrieden waren die Handelskammer und die City-Initiative. Die beiden Organisationen fühlten sich nicht früh genug darüber informiert, dass die Radpremiumroute über den Wall verlaufen soll und dieser zur Einbahnstraße wird, obgleich das so im Verkehrsentwicklungsplan steht.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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