
Klein, aber fein: Die Getreide- und Rapsernte und der dritte Grasschnitt in Bremen sind laut Bremischem Landwirtschaftsverband wider Erwarten positiv ausgefallen. „Auch wenn Bremen in dem Zeitraum Mai bis Juli viel zu geringe Niederschläge hatte, so scheint der Regen, der gefallen ist, immer zum richtigen Zeitpunkt gekommen zu sein“, sagt Verbandsgeschäftsführer Christian Kluge. Aber nicht nur das Wetter beschäftigt Bremens Landwirte: Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Betriebe nimmt kontinuierlich zu.
Die ersten drei Grünlandschnitte seien sehr zufriedenstellend gewesen. Vor allem der erste Schnitt habe bei Silage und Heu sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr gute Ergebnisse gebracht. Das betreffe sowohl die konventionell als auch die ökologisch betriebene Landwirtschaft. „Damit ist für die Winterfütterung der Tiere eine gute Basis geschaffen worden. Durch die Dürre in 2018 fehlen aber immer noch überjährige Futterreserven“, teilt Kluge mit. Bei Raps hingegen seien die Erträge hinter den Erwartungen zurückgeblieben: „Bei 30 bis 35 Dezitonnen pro Hektar muss man von einer schlechten Ernte für Bremen sprechen.“
Beim Getreide seien die Ergebnisse gut, „wobei hier besonders die Gerste mit circa 90 Dezitonnen pro Hektar auf den schweren Standorten mit sehr guten Ergebnissen überraschte“, wie Christian Kluge sagt. Der Weizen habe, je nach Bodenqualität, zwischen 80 und 90 Dezitonnen je Hektar gebracht. „Was zufriedenstellend ist. Gleiches gilt auch für die Triticale mit 65 bis 70 Dezitonnen pro Hektar.“ Auch das ist eine Getreideart.
Die Erdbeerernte sei, über die gesamte Saison betrachtet, „noch zufriedenstellend“ gewesen, auch wenn das Wetter wie bereits 2018 den Beeren nicht gut getan habe, sagt der Verbandsgeschäftsführer und weist darauf hin, dass die Zahlenangaben auf Umfragen „bei den größten Bauern“ beruhten und nicht statistisch abgesichert seien.
Die aktuelle Erntebilanz des Bauernverbandes in Bremen wird flankiert von den neuesten Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Demzufolge wurden im vergangenen Jahr 24,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Land Bremen ökologisch bewirtschaftet – 2017 waren es noch 21,1 Prozent. 29 der insgesamt 150 landwirtschaftlichen Betriebe im Land werden heute ökologisch bewirtschaftet, vor zwei Jahren waren es noch 26.
25 der 29 Ökobetriebe sind nach Angaben des auch für Landwirtschaft zuständigen Umweltressorts Betriebe mit landwirtschaftlicher Erzeugung. Außer den Höfen sind drei Gärtnereien und eine Imkerei im Ökolandbau angemeldet. Landesweit werden 24,3 Prozent der rund 8100 Hektar landwirtschaftlicher Flächen ökologisch bewirtschaftet – das sind 1966 Hektar.
„Der Ökolandbau verbindet Nahrungsmittelproduktion und Schutz der Natur in besonders positiver Weise“, meldet sich das Agrarpolitische Bündnis Bremen (ABB) zu Wort, dem unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft angehören. „Mit den jährlichen Öko-Zuwachsraten von drei Prozent und dem im letzten Jahr beschlossenen Öko-Aktionsplan für öffentliche Kitas, Schulen und Krankenhäuser ist Bremen auf einem guten Weg, zu einer Bio-Metropole zu werden.“
Metropole? Das wiederum dem Verein Sozialökologie angehörende Bündnis zieht den Vergleich: "Bremen liegt damit im Vergleich aller Bundesländer an zweiter Stelle hinter Berlin", wo sogar 25,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche (1800 Hektar) ökologisch bewirtschaftet werden. „Bremer Landwirte bewirtschaften allerdings circa viermal so viel Fläche wie die Berliner und haben dreimal so viele Betriebe." So beeindruckend Bremen im statistischen Ländervergleich auch dasteht – die Übersetzung in absolute Zahlen hilft, sich die Dimension vor Augen zu führen. Die meisten der insgesamt rund 6500 Hektar Grünlandflächen befänden sich im Blockland, in Borgfeld, Oberneuland, Niedervieland, Timmersloh und Werderland, zählt Christian Kluge auf. Ackerbaustandorte, insgesamt rund 1600 Hektar, seien vornehmlich in der Hemelinger Marsch.
Während zum Stichtag der Viehzählung im November 2018 in Niedersachsen laut Landvolk 2,54 Millionen Rinder gehalten wurden, geht der Bremische Landwirtschaftsverband von „etwa 10.000 Kopf Rindvieh“ aus. Die Tiere werden nahezu ausnahmslos in Bremen gehalten. Zum Vergleich: Bundesweit gab es im Mai dieses Jahres 11,8 Millionen Rinder. Auf Bremer Bauernhöfen leben nach Verbandsangaben außerdem rund 1000 Pferde und 6000 Hühner.
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Ihr Schubladendenken wirkt ziemlich aus der Zeit gefallen, anachronistisch.