
Bislang wurden im Impfzentrum auf der Bürgerweide ausschließlich Pflegekräfte geimpft – dies wird sich ab kommender Woche ändern. 5820 Benachrichtigungen an über 90-jährige Bremerinnen und Bremer sind laut der Gesundheitsbehörde am Mittwoch verschickt und die ersten Termine vergeben worden. Bis Freitag kommender Woche sollen insgesamt etwa 16.500 Briefe an die über 80-Jährigen zeitlich gestaffelt versendet werden – das Land erhalte aktuell pro Woche Impfdosen, die nicht mehr als 3000 Erstimpfungen ermöglichten.
Die Benachrichtigungen enthalten unter anderem einen individuellen Code, mit dem Termine für die Erst- und Zweitimpfung telefonisch oder über eine Vergabeplattform ausgemacht werden könnten. Außerdem werde über den Ablauf im Zentrum, erforderliche Unterlagen zum Mitbringen, Begleitpersonen und Möglichkeiten des Transports informiert.
Für Menschen, die keinen Anspruch auf einen Krankentransport haben, werde aktuell an einer kostenfreien Taxi-Lösung gearbeitet. „Mir ist es wichtig, dass wir auch eine einfache Transportlösung anbieten können. Dazu hat der Senat sich grundsätzlich darauf verständigt, den Taxi-Transport zum Impfzentrum zu finanzieren“, sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).
Eine solche Taxi-Lösung gibt es bereits seit Anfang Januar in Berlin, dort werden die Kosten über ein Coupon-System abgerechnet und vom Land bezahlt. Nach Informationen des WESER-KURIER sollen Ablauf und Finanzierung voraussichtlich an diesem Donnerstag vom Senat beschlossen werden. Im Gespräch ist offenbar eine Pauschale in Höhe von 20 Euro, mit der Hin- und Rückfahrt per Taxi abgerechnet werden sollen. Auf dieser Basis wird derzeit von Gesamtkosten in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro für das Land Bremen ausgegangen – circa 1,3 Millionen Euro in Bremen und knapp 167.000 Euro in Bremerhaven.
Die Finanzierung soll dem Vernehmen nach aus dem Budget für die Impfzentren kommen, das beim Gesundheitsressort angesiedelt ist. Bei den Taxi-Unternehmern kommt die geplante Lösung gut an, vor allem auch angesichts von Umsatzeinbrüchen durch die pandemiebedingten Einschränkungen: „Wir haben uns bereits im Dezember mit entsprechenden Vorschlägen eingebracht und massive Unterstützung in diese Richtung angeboten“, sagt Fred Buchholz, Vorsitzender der Fachvereinigung Personenverkehr, die Dachverband der Taxi-Unternehmen in Bremen ist. „Das freut uns natürlich sehr, wenn es nun dazu kommen soll.“
Viele ältere Menschen seien mobil eingeschränkt oder mieden derzeit aus Sorge vor einer Corona-Infektion öffentliche Verkehrsmittel. „Aus diesem Grund begrüßen wir eine kostenlose Transportmöglichkeit, sie ist richtig und erforderlich“, betont Bernd Schneider, Sprecher der Sozialbehörde.
Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, können die Kosten für eine Taxifahrt zum Impfzentrum auch von den Krankenkassen übernommen werden, wie Christiane Rings vom Verband der Ersatzkassen in Bremen mitteilt. „Das ist eine Regelung, die es bereits vor der Corona-Pandemie für Fahrten zu medizinischen Behandlungen gab.“ Für eine Übernahme der Kosten sei eine Verordnung des behandelnden Arztes auf einem bestimmten Formular erforderlich.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Fahrtkosten, wenn ein Patient dauerhaft in seiner Mobilität eingeschränkt ist und deshalb weder Auto noch öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann. Dies treffe auf Versicherte zu, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „aG“, „Bl“ oder „H“ haben oder Pflegegrad 3, 4 oder 5 vorliegt. Für den Pflegegrad 3 gelte die Einschränkung, dass die Betroffenen wegen einer dauerhaften Beeinträchtigung der Mobilität einer Beförderung bedürfen, so die Sprecherin.
Die Gesundheitsbehörde warnt Impfberechtigte, die in diesen Tagen benachrichtigt werden, ausdrücklich vor Betrügern: „Das Impfzentrum kontaktiert die Impfberechtigten nur über den genannten Brief. Eine telefonische Kontaktaufnahme oder sogar Gespräche an der Haus- oder Wohnungstür erfolgen durch das Impfzentrum nicht.“ Zurzeit sei die Terminvergabe nur mit einem individuellen Code möglich.
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