
Wir sind die erste Anlaufstelle, wenn ein Kunde Fragen hat oder ein besonderes Anliegen. Wir erklären etwa, was in den Restmüll gehört und was Sonderabfall ist. Zusammen mit meinen 13 Kollegen bewältigen wir rund 135 000 Gespräche pro Jahr, fast immer am Telefon. Das meiste davon sind allerdings Anfragen für Sperrmüll. Allein dafür vergeben wir jedes Jahr fast 40 000 Termine.
Wissen viele tatsächlich noch immer nicht, wie Müll richtig getrennt wird?Manchmal wundern wir uns auch. Als in den zurückliegenden Wochen viele Menschen zu Hause waren, gab es sogar vermehrte Anfragen dieser Art. Da wollte zum Beispiel jemand wissen, ob alte Tapeten in die Papiertonne dürfen. Dürfen sie natürlich nicht. Sie gehören in den Restmüll. Auch nach alter Dämmwolle wird häufig gefragt. Das ist tatsächlich Sondermüll und muss luftdicht in Säcke verpackt als schadstoffhaltiger Abfall entsorgt werden.
Ist der Kundenservice auch erste Anlaufstelle für Beschwerden?Selbstverständlich. Und das macht auch einen großen Anteil unserer Gespräche aus. Dabei dominieren zwei Bereiche. Zum einen melden sich Kunden, wenn ihre Tonne nicht geleert wurde. Zum zweiten landen bei uns auch viele Hinweise auf illegale Müllentsorgungen.
Was tun Sie in diesen Fällen?Ich weise dann freundlich darauf hin, das wir in Bremen für fast 400.000 Mülltonnen zuständig sind. Da kann man schon mal eine übersehen. Wenn es um Restmüll und Bioabfall geht, wird die Tonne so schnell wie möglich geleert. Da schicken wir dann ein Team vorbei. Bei Altpapier fragen wir nach, wie dringend das ist. Papier und Pappe entwickelt ja keinen Geruch oder lockt Ungeziefer an. Was wir auch immer wieder erklären müssen: Für die gelben Tonnen und gelben Säcke sind wir gar nicht zuständig. Wenn die nicht abgeholt wurden, landen die Beschwerden aber trotzdem häufig bei uns. Wir leiten das an den zuständigen Dienstleister RMG weiter, können aber nicht selber aktiv werden.
Bei Hinweisen auf illegal entsorgte Abfälle werden sie aber aktiv?Natürlich, auch wenn wir das Problem nicht verursacht haben. Da stehen bei uns praktische Fragen im Vordergrund: Wo ist die Fundstelle? Wir groß ist die Müllmenge? Was liegt dort? In Grünanlagen ist nämlich der Umweltbetrieb zuständig und bei kleineren Mengen kann die Straßenreinigung das säubern. Aber wenn da 20 Kubikmeter alte Reifen liegen, müssen wir jemand anderen beauftragen.
Was war die originellste Anfrage, die Sie mal erreicht hat?Ich erinnere mich an den Anruf eines Hausmeisters einer Schule. Da waren gerade Abiturprüfungen und direkt neben der Schule stand ein Container für Elektroschrott. In diesem Container hat ein Wecker durchgehend so laut geklingelt, dass sich kein Schüler mehr auf die Klausuren konzentrieren konnte. Da mussten wir schnell reagieren und jemanden schicken, um das abzustellen.
Das Gespräch führte Timo Thalmann.Janine Rogge
ist eigentlich gelernte Rechtsanwaltsfachangestelle, arbeitet aber seit langem als Abfallberaterin im Kundenservice der Stadtreinigung.
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