
Östliche Vorstadt. Wie geht es den Kindern und den Erziehungsfachkräften in der Krise? Das wollten die Mitglieder des Fachausschusses Bildung, Kinder und Jugend des Beirates Östliche Vorstadt wissen, denn die Kitas sind am Belastungslimit. Entlastung könnten digitale Lösungen haben, doch hier stockt der Ausbau.
Zugeschaltet zu der virtuellen Sitzung hatten sich Gabi Helms vom Verband Bremer Kindergruppen, Dirk Sommer, Bereichsleiter Mitte bei Kita Bremen und Heike Theile, seit Ende 2020 Leiterin der Kita der Evangelischen Auferstehungsgemeinde. Letztere brachte die Gemütslage auf den Punkt: Manchmal möchte man von Corona nichts mehr hören und versuche die Kinder mit etwas ganz anderem, Schönen zu beschäftigen: Beispielsweise mit Kostümfesten in der Faschingszeit.
Aber die Krise ist und bleibt allgegenwärtig, nicht nur in Rollenspielen und Ängsten der kleinen Kinder. Vonseiten der Kita-Leiter wird die Stop-and-Go-Strategie der Öffnungsszenarien moniert. „Wir haben wie die Eltern erst aus der Presse erfahren, dass wir ab dem 1. März wieder vollständig öffnen dürfen und schon liefen bei uns die Telefonleitungen heiß und das E-Mail-Fach quoll über“, berichtet Helms.
Mit den beiden anderen Leitern ist sie sich einig, dass mehr Vorlaufzeit gebraucht werde, um alles zu organisieren, zumal Personal in den Kitas, bedingt durch Erkrankungen, Sonderurlaub für Kinderbetreuung oder Fällen von Risiko-Patienten nicht in voller Stärke vorhanden sei, schilderte Dirk Sommer. Solche kurzfristigen Entscheidungen führten zu großer Verunsicherung und immer wieder zu langwierigen, anstrengenden Diskussionen mit den Eltern, die ihre Kinder selber in der Kita abliefern und sie dort auch aus- und anziehen wollen. Das fordere die Erziehungskräfte zusätzlich zu der ohnehin schon angespannten Situation schon sehr. Nach nun fast einem Jahr Corona stieße sowohl die Toleranz der Erziehungskräfte als auch der Eltern an ihre Grenzen, unterstrich Sommer. Wenn Eltern wieder vermehrt in die Kitas kommen wollten, erhöhe das aber die Infektionsgefahr für das Erziehungspersonal, berichtete Gabi Helms.
„Viele freuen sich, dass die Kinder wieder zurück in die Kitas kommen, andere haben wegen der Ansteckungsgefahr Bedenken“, räumte sie ein und Sommer und Theile pflichteten ihr bei. Denn in nahezu jedem Haus habe es schon einen Corona-Fall gegeben. Mehrere Häuser von Kita Bremen, die sich ausdrücklich nicht in der Östlichen Vorstadt befänden, seien bereits von der Corona-Virus-Mutation befallen, so Sommer. Stabilität und Sicherheit vermittelte da die Möglichkeit, die Kollegen ab dem 1. März ständig kostenlos testen lassen zu können.
Und noch eines hatten die Kita-Leiter auf dem Herzen: Es hapere an allen Ecken und Enden an der Digitalisierung, das betreffe vor allem die mangelnde Versorgung mit WLAN, aber auch die ungenügende Ausstattung mit Endgeräten, so der einhellige Tenor. Die digitale Ausstattung sei aber unabdingbar, wenn es darum ginge, mit Eltern und Kindern in Kontakt zu bleiben. „Wir möchten hier genauso gesehen werden wie die Schulen“, sagte Helms.
Dirk Sommer macht sich vor allem Sorgen wegen des provisorischen Standortes des Kinder- und Familienzentrums Hulsberg. Die fünfjährige Interimsnutzung der Container an der Bismarckstraße läuft 2023 ab. Sollte es dort keine Lösung geben, müssten vier Kita-Gruppen abgebaut werden, so Sommer. Er habe sich an die Behörde gewandt, aber noch keine Antwort erhalten.
Die Mitglieder des Bildungsausschusses werden an die Behörden folgende Anfragen stellen: Wie weit ist die Digitalisierung in den Kitas fortgeschritten? Und: Wie ist der Sachstand in puncto Kinder- und Familienzentrum Hulsberg? Zur nächsten Sitzung des Fachausschusses sollen Vertreter der Bildungsbehörde eingeladen werden.
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