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Die Kostensprünge beim Horner Bad entwickeln sich zu einem handfesten politischen Skandal. Die vom Sportressort des Bremer Senats angeführte Zustimmung „aller relevanten Verbände“ aus 2014 basiert auf einem Schwimmhallen-Neubau beim Horner Bad nach dem holländischen Modell „Simply Swimming“ (zu deutsch: einfach nur Schwimmen; ohne Rutschen oder Wellness, Anm. d. Red.) für 11,8 Millionen Euro (zzgl. 2,8 Millionen für die Neugestaltung des Freibadteils) als Ersatz für das Unibad.
Damaliges Totschlagargument der Behörde: Die Sanierung des Unibades würde angeblich 18 Millionen Euro verschlingen, was nachweislich viel zu hoch gegriffen ist. Verbunden mit der unterschwelligen Drohung „wenn Ihr nicht mitzieht, bekommt Ihr gar nichts“ hat sich der damals für Sport zuständige Senator Ulrich Mäurer (SPD) das Wohlwollen des Landesschwimmverbandes und der Beiräte für sein Bäderkonzept gesichert, obwohl viele Vereine bis heute diesen fragwürdigen „Deal“ vehement ablehnen. Inzwischen reden wir beim Horner Bad über eine Kostensteigerung von fast 100 Prozent gegenüber der Entscheidungsgrundlage des Bäderkonzeptes, also 14,6 gegenüber 27,3 Millionen Euro.
Wenn das Ressort hierfür jetzt außenstehenden Akteuren wie dem Beirat Horn-Lehe eine Mitverantwortung zuweist, ist dies in jeder Hinsicht unverfroren und muss mit Nachdruck zurückgewiesen werden. So sind die in diesem Zusammenhang ins Feld geführten Erschließungskosten für das neue Kombibad so überflüssig wie ein Kropf, wenn man sich 2014 für den Erhalt und eine Sanierung von Unibad und Horner Freibad entschieden hätte.
Auch der komplette Abriss der vorhandenen Gebäude auf dem Freibadgelände war vollkommen unnötig, da sich diese in einem baulich guten Zustand befanden. Hier werden zig Millionen Steuergelder für vollkommen überflüssige Maßnahmen versenkt. Zudem wurden Beirat und Öffentlichkeit vom Sportressort über die tatsächlichen Kosten jahrelang bewusst getäuscht.
Wenn eine Verdoppelung der Kosten kein Grund ist, das Bäderkonzept an dieser Stelle noch einmal aufzuschnüren, dann verfährt das Sportressort von Anja Stahmann (Grüne) bis zur Bürgerschaftswahl im Mai wohl nach der Devise „Augen zu und durch“. Eine Vogel-Strauß-Politik wird dem Ernst der Situation aber alles andere als gerecht. Der gegenwärtige Baustopp beim Horner Bad bis zum Frühjahr sollte dazu genutzt werden, um endlich verlässliche Kostenberechnungen inklusive einer Sanierung des Unibades vorzunehmen.
Unser Gastautor ist Vorsitzender der CDU Horn-Lehe und engagiert sich bei der Bürgerinitiative „Pro Unibad“ für den Erhalt des Bades. Er saß 26 Jahre im Beirat Horn-Lehe, zwei davon als dessen Sprecher.
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