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Die Bewerberzahlen für die Polizei sind in Bremen massiv gesunken, sagt Jürn Schulze, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Bremen. Und verknüpft damit die Forderung, den Zugang zum Polizeiberuf für Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss zu erleichtern.
Auf die altbekannten Personalprobleme der Polizei in Bremen habe die Politik mit einer Erhöhung der Einstellungszahlen reagiert, konstatiert Schulze. Zugleich wurde die sogenannte Zielzahl der Polizei erhöht. Diese Zahl beschreibt, wie viele Beschäftigte die Behörde zukünftig haben soll. Nun aber tue sich ein neues Problem auf. „Die Bewerberzahlen sind gesunken. Nach unseren Informationen konnte bisher nicht einmal die Hälfte der angestrebten 200 Anwärterinnen und Anwärter gewonnen werden.“
Nach Angaben des Innenressorts trifft dies allerdings nicht zu. Das Einstellungsverfahren für den Dienstantritt am 1. Oktober laufe noch bis zum 30. April, aber 176 Bewerber hätten die Eignungstest bereits bestanden und 127 davon sogar schon eine feste Zusage, teilte die Behörde auf Anfrage des WESER-KURIER mit. Beworben hätten sich bislang 1500 junge Frauen und Männer.
Aus Sicht der DPolG erschweren mehrere Aspekte die Suche nach dem Polizeinachwuchs. Etwa der Wettbewerb mit anderen Bundesländern. Aber auch, dass es eine grundsätzlich kritischere Auseinandersetzung mit dem Berufsbild Polizist zu geben scheine. Die angebotenen Karrierechancen seien nicht mit Angeboten aus der freien Wirtschaft vergleichbar. "Vor allem aber ist das starre Festhalten an einem bestimmten Schulabschluss ein Hindernis“, kritisiert Schulze.
Wer sich in Bremen bei der Polizei bewerben will, muss mindestens die Fachhochschulreife vorweisen. „Das engt die Zahl potenzieller Bewerberinnen und Bewerber von vornherein unnötig ein“, meint der Gewerkschaftschef. Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss müssten hohe Hürden nehmen. „Von ihnen wird zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung erwartet. Das geht an der Lebenswirklichkeit der Menschen komplett vorbei.“
Die DPolG fordert daher, den direkten Zugang zum Polizeiberuf für Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss zu erleichtern. Ein erster Schritt könne sein, eine abgeschlossene Berufsausbildung der Fachhochschulreife gleichzustellen. „Darüber hinaus sollte die Politik aber auch die Voraussetzungen schaffen, um nach niedersächsischem Vorbild Absolventen des mittleren Bildungsweges unmittelbar als Bewerber zuzulassen und sie über eine Fachoberschule zur Fachhochschulreife zu führen", sagt Jürn Schulze. Ein solches Verfahren würde zwar die Ausbildungsdauer um zwei Jahre verlängern, aber im Ergebnis einen Gewinn für die Polizei bedeuten.
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