
Die CDU-interne Konkurrenz um die Bremer Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl im September ist entschieden. Die amtierende Abgeordnete Elisabeth Motschmann zieht ihre Bewerbung zurück. Damit ist der Weg frei für den Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktion, Thomas Röwekamp. Zwischen ihm und der 68-jährigen hätte es am 15. März bei einer Landesdelegiertenversammlung eine Kampfabstimmung geben sollen. Dieses Szenario tritt nun nicht mehr ein. Voraussichtlich wird Röwekamp an diesem Tag der einzige Bewerber sein, nachdem sich der CDU-Landesvorstand bereits Mitte Dezember für den 54-jährigen Juristen als Listenführer ausgesprochen hatte.
Ihren Verzicht auf die Kandidatur erklärte Elisabeth Motschmann am Sonntag in einem Brief an den Landesvorsitzenden Carsten Meyer-Heder. „Ich erlebe, wie die Kampfkandidatur zwischen Thomas Röwekamp und mir die Partei spaltet“, heißt es in dem Schreiben. „Wie wir aus schmerzlichen Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen, tut das der Bremer CDU nicht gut, denn Wahlen können wir nur geschlossen gewinnen“. Motschmann kündigte an, ihr Bundestagsmandat bis zum Herbst „gewissenhaft und mit gewohntem Einsatz“ auszuüben. Im Gespräch mit dem WESER-KURIER bemühte sich Motschmann den Eindruck zu vermitteln, dass sie nicht mit der Entwicklung hadert. „Ich habe ein unglaublich spannendes, schönes politisches Leben hinter mir, und ich möchte den Blick darauf nicht mit Vorwürfen überschattet sehen“, sagte sie. In ihrer verbleibenden Zeit im Bundestag werde sie sich intensiv für den Neustart der Kulturszene einsetzen.
Dass sich Elisabeth Motschmann gerade jetzt zum Rückzug entscheidet, kommt nicht von ungefähr. Aktuell finden in den CDU-Stadtbezirksverbänden die Delegiertenwahlen für die Versammlung am 15. März statt, in mehreren wichtigen Verbänden liegen die Ergebnisse bereits vor - und sie sahen nicht gut aus für die amtierende Abgeordnete. Zumeist wurden Gefolgsleute von Thomas Röwekamp nominiert. Selbst in Motschmanns Hochburg Schwachhausen ergab sich ein gemischtes Bild, nur gut die Hälfte der dort gewählten Delegierten gehört zu ihrem Lager. Vor diesem Hintergrund schwanden Motschmanns ohnehin geringe Aussichten, sich doch noch gegen Röwekamp durchsetzen zu können, zusehends. Mit ihrem jetzt vollzogenen Schritt kommt sie einer sich abzeichnenden, deutlichen Niederlage am 15. März zuvor.
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