
Es war ein Tag wie geschaffen für die Arbeit auf der Parzelle, doch für die Delegierten des Landesverbands der Gartenfreunde Bremen stand am Sonnabend Anderes auf der Tagesordnung: Zwölf Punkte waren abzuarbeiten bei der Jahreshauptversammlung im Bürgerzentrum Neue Vahr, vorneweg eine Podiumsdiskussion mit Parteienvertretern.
Die nächste Bürgerschaftswahl steht vor der Tür und Maike Schaefer (Die Grünen), Doris Achelwilm (Die Linke), Ralf Schwarz (CDU), Peter Zenner (FDP) sowie Falk Wagner (SPD) lobten unisono den Umwelt- und Erholungswert der Bremer Gartenanlagen und die Arbeit der Kleingärtner darin. Kompliziert wurde es aber am Beispiel des Bremer Westens, wo es um Nachkriegs-Schlichtbauten, bekannt als Kaisenhäuser, geht. Teilweise liebevoll erhalten mit ihren Gärten, teilweise unbewohnt und zu „Schrottimmobilien“ heruntergekommen. Soll man sie abreißen und neue kleine Schlichthäuser für Menschen mit kleinem Geldbeutel bauen? „Wenn man 75 Millionen für eine Seilbahn ausgeben will, warum nicht unter anderem für Kaisenhäuser?“ provozierte Moderator Oliver Wächter. Dazu Ralf Schwarz: „Beides!“, Peter Zenner: „Schrott beseitigen und den bewohnten Häusern eine Perspektive eröffnen.“ Doris Achelwilm: „Stillstand endlich beenden.“ Entsprechend müsste der Bremer Kleingartenentwicklungsplan fortgeschrieben werden. Dafür hat sich inzwischen ein Arbeitskreis aus Kleingärtnern und Behördenvertretern gebildet, der Ideen entwickeln und Vorgaben aufstellen wird. Ein Wunsch der Kleingärtner dazu wäre mehr Entlastung durch die städtische Grünflächenverwaltung – beim Baumschnitt zum Beispiel, der viel Aufwand bedeutet.
Im Landesverband der Gartenfreunde Bremen sind über hundert Kleingartenvereine mit 17 000 Einzelmitgliedern in Bremen, Bremerhaven und Bremervörde zusammengeschlossen. Das ist kein kleiner Verein, der – nach eigenen Angaben - insgesamt sechs Quadratkilometer Grünfläche beackert, verwaltet und pflegt. Viele Menschen nutzen die Anlagen für ein Atemholen im Grünen, auch wenn sie selbst keinen Kleingarten haben und einfach nur spazieren gehen möchten.
Damit alles immer gut aussieht, gibt es eine verbindliche Gartenordnung, an die sich alle 17 000 Mitglieder halten müssen. Um deren Neufassung hatte es erhebliche Streit gegeben (wir berichteten). Ein Antrag, sie freundlicher zu formulieren, wurde auf den November verschoben. Auch das gehört zur Arbeit des Vorstands: Gartenordnung, Verwaltung und Verpachtung und den Verein zusammenhalten – ehrenamtlich.
August Judel, vier Jahre Vorsitzender, hat jetzt das Amt abgegeben. So wählten die Delegierten am Sonnabend neben weiteren Vorstandsmitgliedern einen neuen Vorsitzenden. Klaus Bode, 59, von Beruf Möbelbautischler und bisher Stellvertreter, steht jetzt an der Spitze. Zum neuen Stellvertreter wurde der frühere Staatsrat Wolfgang Golasowski, 65, gewählt. Er habe zwar keinen Kleingarten, gestand er, aber als ehemaliger Deichhauptmann am rechten Weserufer habe er sich aus innerer Überzeugung zur Wahl gestellt. Als neue Geschäftsführerin wurde den Mitgliedern die Juristin Mirja Beerens vorgestellt.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...