
Der Stadtteil Oberneuland bekommt überraschend einen hauptamtlichen Ortsamtsleiter nicht nur mit reduzierter Stundenzahl, sondern mit voller Stelle. Das hat die Senatspressestelle am Mittwoch auf Anfrage des WESER-KURIER bestätigt. Der Ausschreibungstext solle bereits an diesem Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Beirat Oberneuland abgestimmt und voraussichtlich Ende August veröffentlicht werden.
„Eine tolle Nachricht, die Beiratsmitglieder sind hocherfreut“, sagte die Oberneulander Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU). Sie geht davon aus, dass der hauptamtliche Ortsamtsleiter wahrscheinlich frühestens im November sein Amt antreten kann.
Eigentlich war vorgesehen, Oberneuland mit einer halben hauptamtlichen Stelle für den Ortsamtsleiter auszustatten (wir berichteten). Doch eine rechtliche Prüfung habe ergeben, dass eine völlig neue Ausschreibung einer Beamtenstelle nach den beamtenrechtlichen Vorgaben nicht mit einer reduzierten Stundenzahl erfolgen könne, teilte die Senatspressestelle jetzt mit. Dies sei durch Gerichtsurteile untermauert. „Ein Beamter soll sich mit ganzer Kraft seiner Aufgabe widmen können und nicht gezwungen sein, eine zusätzliche Beschäftigung aufzunehmen“, hieß es zu Erläuterung.
Nachdem Oberneuland die Marke von 10 000 Einwohnern deutlich übertroffen hatte (aktuell 13 375), war es als Stadtteil anerkannt worden, doch der Ortsamtsleiter nahm seine Aufgabe weiter auf ehrenamtlicher Basis wahr. Der Beirat argumentierte dann, einem Stadtteil stehe ein hauptamtlicher Ortsamtsleiter zu, und setzte sich nachdrücklich für eine entsprechende Änderung des Beirätegesetzes ein.
Die Senatskanzlei als zuständige Aufsichtsbehörde favorisierte ursprünglich einen gemeinsamen hauptamtlichen Ortsamtsleiter für Oberneuland und Borgfeld. Während der Beirat Oberneuland dieser Lösung aufgeschlossen gegenüberstand, wurde sie vom Beirat Borgfeld strikt abgelehnt. So kam es zu der Zusage, dass Oberneuland in der neuen Wahlperiode einen hauptamtlichen Ortsamtsleiter mit halber Stundenzahl bekommen sollte. Allerdings wurde dabei offensichtlich die Rechtslage verkannt.
Derzeit arbeitet Matthias Kook als ehrenamtlicher Ortsamtsleiter in Oberneuland. Er bekräftigte am Mittwoch im Gespräch mit dem WESER-KURIER, sich auch um den künftigen hauptamtlichen Posten bewerben zu wollen. „Nach einem halben Jahr Erfahrung in Oberneuland möchte ich das noch mehr als zuvor“, sagte er. Die Aufgabe liege ihm und mache ihm viel Freude.
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