
Die einen kommen, die anderen gehen: Bei wegen eisigen Winds gefühlten minus 58 Grad hat auf der „Polarstern“ der ersehnte nächste Crewwechsel begonnen. Die Mannschaft an Bord des Eisbrechers, der auf einjähriger Forschungsfahrt in der Arktis unterwegs ist, hatte eigentlich bereits Mitte Februar stattfinden sollen. Das Problem: Die russische „Kapitan Dranitsyn“, die das derzeitige Personal an Land bringen und das neue an Bord des Forschungsschiffs abliefern sollte, hatte nicht durch die dicken Eismassen dringen können.
Überraschend sei das nicht, sagt Robert Ricker. Der Physiker ist einer der Wissenschaftler, die nun mit etwa zweiwöchiger Verspätung von der „Kapitan Dranitsyn“ auf die „Polarstern“ wechseln. „Wer im Winter bis fast zum Nordpol vordringen will, muss mit Verzögerungen rechnen“, sagte Ricker dem WESER-KURIER. Der Eispanzer sei im arktischen Winter besonders dick; zudem sei die Wasseroberfläche mit derart viel Eis bedeckt, dass es schwer sei, Rinnen oder Risse zu finden. Hinzu komme, dass die „Kapitan Dranitsyn“ wegen eines Sturms über der Barentssee nicht pünktlich aus dem norwegischen Tromsø hatte starten können.
Als bedrohlich oder gar lebensgefährlich hätten weder die Besatzung noch die Forscher die vergangenen Wochen erlebt, sagt Ricker. Die Lage an Bord sei entspannt gewesen – auch, weil die Versorgung des Teams zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Trotzdem seien sie alle froh, nun bei der „Polarstern“ angekommen zu sein.
Schon während der Planung der „Mosaic“-Expedition war einkalkuliert worden, dass Zubringerschiffe sich in den Wintermonaten nicht ohne weiteres der „Polarstern“ würden nähern können. Hätte sich die Ankunft an der „Polarstern“ weiter verzögert, hätten Personal und Fracht bei geeigneter Wetterlage mit bordeigenen Helikoptern ausgetauscht werden können. So hatte etwa Fahrtleiter Torsten Kanzow bereits vor einigen Tagen das Schiff gewechselt.
Ein Jahr driften die Wissenschaftler auf der „Polarstern“ durch die Polarregion, um den arktischen Winter zu erforschen. Geleitet wird die Expedition, an der sich mehrere Hundert Forscher aus 19 Nationen beteiligen, vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut.
Für die Forschung habe der verzögerte Wechsel des „Polarstern“-Personals keine größeren Konsequenzen, sagt Robert Ricker. Die anfallenden Arbeiten auf der Scholle, an der das Forschungsschiff seit gut fünf Monaten liegt, seien von den Kollegen vor Ort weitergeführt worden, sagt der Physiker.
Etwa alle zwei Monate wird das Personal an Bord der „Polarstern“ ausgetauscht. Außerdem beliefern die Eisbrecher das Schiff mit Treibstoff und Lebensmitteln.
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