
In die Planspiele zur Umgestaltung der Domsheide kommt Bewegung. Waren nach der Bürgerbeteiligung zwischenzeitlich 14 Varianten im Gespräch, so ist deren Zahl jetzt auf vier Varianten geschrumpft, die auf zwei Modellen basieren. Das eine Modell sieht zwei Haltestellen in der Balgebrückstraße vor, das andere eine kompakte Anlage auf der Domsheide.
Beiden Modellen ist gemeinsam, dass der rote Backstein-Turm weichen müsste. Allerdings würde das umstrittene Kunstwerk nicht vollends verschwinden, sondern nur einige Meter in Richtung Weser wandern. Das wurde jetzt bei der Sitzung des Beirats Mitte bekannt. Bei dem einen Modell bleiben zwar beide Haltestellen bestehen, aber nicht an ihren aktuellen Standorten: Die Haltestelle Balgebrückstraße würde ein kleines Stück in Richtung Weser rücken und die Haltestelle Domsheide gleichsam nachziehen, damit der Abstand nicht zu groß wird.
Ihr neuer Standort wäre dann vor dem Gebäude der Bremischen Volksbank statt vor dem Postamt. Der Grundgedanke: Durch die Verlegung der Haltestelle Balgebrückstraße soll mehr Platz für die Querung zwischen Dechanatstraße und Marktstraße geschaffen und zugleich der Weg zwischen den Haltestellen verkürzt werden. Diesem Modell folgen drei sehr ähnliche Varianten.
Das andere Modell, an dem sich nur eine Variante orientiert, läuft darauf hinaus, beide Haltestellen auf der Domsheide in Höhe der Volksbank zusammenzulegen und damit die separate Haltestelle Balgebrückstraße aufzugeben. Der entscheidende Aspekt laut Beiratssprecher Michael Rüppel: „Das würde die Umsteigemöglichkeiten entscheidend verbessern.“ Alle anderen Varianten sind endgültig vom Tisch. Darunter auch die Überlegung, eine Haltestelle vor der McDonalds-Filiale einzurichten. „Weil dann alles viel zu eng geworden wäre“, berichtet Rüppel.
Bei allen vier Varianten steht der Kirkeby-Turm im Weg. „Der Turm würde von den Straßenbahnen touchiert und müsste deshalb verlegt werden“, sagt Andreas Holling, Sprecher der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Den Turm an völlig anderer Stelle neu aufzubauen – diskutiert wurden schon Standorte beim Roland-Center, am Brill oder am Überseemuseum – kommt laut Rüppel aber nicht in Frage, weil Landesdenkmalpflege und das Fachreferat Kunst im öffentlichen Raum ihr Veto eingelegt haben.
Gebaut wurde der achtkantige Turm 1988 im Zuge der damaligen Neugestaltung der Domsheide. Von Anfang an galt das Gemäuer eher als Skulptur, wirklich genutzt wurde das Bauwerk von der BSAG nur bis 2009 als Verkehrsleitzentrale. Im ausgehöhlten Sockel befindet sich allerdings noch Technik der BSAG. Bereits beim Umbau des Volksbank-Gebäudes 2012 stand der Turm in der Kritik, weil er immer wieder als Urinal herhalten musste.
Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) hatte die Umgestaltung der Domsheide im vergangenen Herbst zur Chefsache erklärt. Eine Arbeitsgruppe aus Stadtplanern, BSAG-Experten sowie Vertretern des Infrastrukturdienstleisters Consult Team Bremen (CTB) präsentierte zunächst sechs Varianten, im Zuge der Bürgerbeteiligung wurden daraus 14. „Zehn Varianten mussten ausgeschlossen werden, weil bestimmte Voraussetzungen wie Barrierefreiheit oder Leistungsfähigkeit nicht erfüllt waren“, so Holling. Voraussichtlich noch vor der Bürgerschaftswahl im Mai sollen die Pläne konkrete Gestalt annehmen.
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