
Frau Janßen wollte gerade ins Auto steigen und zum Blumengroßmarkt fahren, als ihr Blick auf die zerstochenen Reifen fiel. Aber nicht nur ihr Fahrzeug war betroffen: Bei 31 der geparkten Wagen an den Straßen Dahlwas und Bi'n Tegelplatz in Bremen-Arbergen wurden in der Nacht zu Freitag die Reifen aufgeschlitzt. "Meine Frau musste einen anderen Wagen nehmen", berichtet ihr Ehemann Matthias Janßen. Gleich zwei Reifen hatten die Täter am Fahrzeug zerstört. "Für uns hieß das zum Wochenendanfang: Ärger und Stress. Ich musste die Winterreifen vom Händler holen, damit wir das Fahrzeug überhaupt bewegen konnten, erzählt Matthias Janßen. "Warum kommen die Täter auf die Idee, Reifen zu zerstechen? Ich kann das nicht nachvollziehen!"
Der Bremer Polizei gibt der Fall Rätsel auf. Es ist bereits das zweite Mal, dass unbekannte Täter in dieser Woche in einem Rutsch Reifen an mehreren Autos in der gleichen Straße zerstechen. Bereits in der Nacht zu Mittwoch waren an der Zermatter Straße in Tenever bei 25 Autos die Reifen zerstört worden. In Arbergen wurden nach Polizeiangaben bei den 31 betroffenen Fahrzeugen teils mehrere manchmal aber auch nur ein Reifen zerstochen. Dabei entstand hoher Sachschaden. „Wir haben das Gebiet im Auge“, sagt Polizeisprecher Stefan Alken. Wie am Sonnabend will die Polizei auch am Sonntag vor Ort verstärkt Präsenz zeigen. „Dazu werden wir die Zeugen intensiv befragen und Zusammenhänge zwischen den Tatorten prüfen“, kündigt Alken an. Eine heiße Spur oder Hinweise auf das Motiv gebe es bislang noch nicht, teilt die Polizei auf Nachfrage des WESER-KURIER am Sonnabend mit.
"Man hat morgens wirklich Besseres zu tun"
Betroffen ist auch das Auto der Anwohnerin Maike Koehn-Westberry. „Am Morgen klingelte es an der Tür. Eine Freundin hat mir erzählt, dass an meinem Wagen ein Reifen zerstochen wurde“, berichtet sie. „Nun muss ich aber gleich zwei neue Reifen kaufen, weil es das alte Modell nicht mehr gibt.“ Für die Täter hat sie kein Verständnis: „Die machen sich keine Gedanken darüber, dass das viel Geld kostet und dass es Leute gibt, die dringend zur Arbeit müssen“, sagt Koehn-Westberry. „Bei einem Ehepaar waren sogar zwei Autos betroffen – die konnten beide nicht los. Es ist einfach nur ärgerlich, und man hat morgens wirklich Besseres zu tun, als Reifen zu wechseln, aber das scheint die Täter nicht zu kümmern.“
Die Nachbarn an den Straßen Dahlwas und Bi'n Tegelplatz sind genervt. „Die Leute kommen nicht weg – das Ganze ist eine Riesensauerei“, ärgert sich Jens Teickner. „Unsere Autos standen glücklicherweise im Carport. Die Täter sollen die kaputten Reifen ersetzen und so lange arbeiten, bis alle Schäden bezahlt sind.“ Unverständnis auch bei Anwohner Rolf Marquardt: „Es ist ein abgelegener Platz hier unten, da bekommt so eine Aktion keiner mit. Es ist traurig, denn es sind bestimmt Menschen dabei, die sich nicht ohne Weiteres neue Reifen leisten könnten.“
"Haben Sie keine Scheu und wählen Sie die 110"
Die Polizei geht davon aus, dass die Reifen zwischen 23 Uhr am Donnerstagabend und fünf Uhr am Freitagmorgen zerstochen wurden. Zeugen, die in der Nacht zum Freitag oder in den frühen Morgenstunden etwas Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich zu melden. Der Kriminaldauerdienst ist telefonisch unter 362 38 88 erreichbar. „Gerade in der dunklen Jahreszeit bitten wir alle Bürger, ein Auge auf ihre Nachbarschaft zu haben“, sagt Polizeisprecher Stefan Alken. „Wer etwas sieht, was nicht dem Normalen entspricht: Haben Sie keine Scheu und wählen sie 110 – der Notruf ist kostenlos.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
wir wissen, man/frau lernt nie aus.
bei der belebung des walls ... schon vor jahren initiiert ... ist bislang noch ...