
Niedersachsen liegt bei der Zahl der Privatinsolvenzen im Bundesvergleich auf Platz Zwei. 2018 meldeten 11 872 Menschen eine Privatinsolvenz an, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Schuldenbarometer der Hamburger Auskunftei Crifbürgel hervorgeht. Das sind 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf 100 000 Einwohner kamen so 150 Pleiten. Absolut gesehen landete Nordrhein-Westfalen mit 22 329 Privatinsolvenzen auf Platz Eins.
Das Bundesland Bremen belegte im relativen Vergleich erneut den ersten Platz: Pro 100 000 Einwohner gab es dort 166 Pleiten. Die wenigsten Privatinsolvenzen gab es 2018 in Baden-Württemberg, wo im Schnitt 72 von 100 000 Einwohnern Privatinsolvenz beantragten.
Als Hauptgrund für Privatpleiten gilt Arbeitslosigkeit. So hatte Bremen 2018 relativ gesehen nicht nur die meisten Privatinsolvenzen, sondern laut Arbeitsagentur mit 9,8 Prozent auch die höchste Arbeitslosenquote in Deutschland. Niedersachsen lag mit 5,3 Prozent im Mittelfeld. Wie die Verfasser vom Schuldenbarometer erklärten, sind aber auch niedrige Einkommen, Scheidungen, Krankheit oder unwirtschaftliche Haushaltsführung Gründe für die Insolvenzen. Im Vergleich der 30 einwohnerreichsten Städte liegt Hannover auf Platz fünf.
Deutschlandweit war die Zahl der Privatpleiten vergangenes Jahr erneut rückläufig. 88 995 Bürger meldeten eine Privatinsolvenz an; das sind 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. In keinem Bundesland gab jedoch eine größere Veränderung als in Bremen. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist die Zahl der Privatinsolvenzen um 16,6 Prozent gesunken.
"Der erneute Rückgang der Privatinsolvenzen liegt vorrangig an der weiterhin guten Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung bei den Privatpersonen", sagte Geschäftsführer Christian Bock. Auch für 2019 rechnet Crifbürgel mit einer weiteren positiven Entwicklung.
Knapp 60 Prozent der Privatpleiten des vergangenen Jahres wurden von Männern angemeldet. Damit setzt sich ebenfalls ein Trend der vergangenen Jahre fort. Den Studienautoren zufolge liegt dies jedoch auch daran, dass im Fall einer Familieninsolvenz oft Männer als Hauptverdiener und damit als Verantwortliche für den Haushalt gelten. (dpa/sei)
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Bremer Koalition im hitzigen Vorwahlkampf
Wahlkampf?
Wofür?
Ist doch schon jetzt klar, ...