
Drei Männer, zwei fahrende Autos, fünf Schüsse, ein Treffer: Das sind laut den Polizeiakten die Fakten, aufgrund derer sich ein 34-Jähriger seit Dienstagmittag vor dem Bremer Landgericht verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bremer versuchten Mord vor. Er soll, so steht es in der Anklageschrift, am 11. August 2020 auf der Heinrich-Plett-Allee in Huchting aus seinem Wagen mindestens fünf Mal auf einen inzwischen 37-Jährigen gefeuert haben. Zuvor soll der Angeklagte das Fahrzeug, in dem das Opfer als Beifahrer saß, überholt haben. Der Angriff sei für das Opfer völlig unvermittelt geschehen, sagte der Staatsanwalt. „Der Angeklagte hat versucht, einen Menschen heimtückisch zu töten.“
Einer der Schüsse hatte das Opfer, ein Mann aus Niedersachsen, laut der Rekonstruktion der Polizei an der Schulter verletzt, die Kugel war stecken geblieben. Der Fahrer hatte den Verletzten am AOK-Gebäude an der Kirchhuchtinger Landstraße abgesetzt, wo ihn die Mitarbeiter erstversorgt hatten. Danach war er in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Tat hatte einen Großeinsatz der Polizei zur Folge gehabt. Unter anderem war das Roland-Center sicherheitshalber gesperrt worden, Busse und Bahnen waren umgeleitet worden.
Über die Hintergründe der Tat wurde zum Auftakt des Prozesses nichts bekannt. Der Angeklagte äußerte sich nicht zu seinen Motiven, eben so wenig das Opfer, das als Nebenkläger auftritt. Der Niedersachse gehört laut den damaligen Polizeiermittlungen zu den „Hells Angels“. Ob diese Verbindung eine Rolle bei der Tat spielte, blieb zunächst unklar. Im Verhandlungssaal wurde ein Video aus der Überwachungskamera eines Supermarkts an der Heinrich-Plett-Allee gezeigt. Auf dem Film sind mutmaßlich Täter und Opfer kurz vor der Tat in ihren Autos an einer Ampel zu sehen. Die Verteidigung des Angeklagten verwies darauf, dass die Aufnahmen die Einschätzung der Staatsanwaltschaft, das Opfer sei von den Schüssen überrascht worden, entkräften würden. „Auf den Bildern sieht man, dass der spätere Geschädigte den Angeklagten in seinem Auto verfolgt. Da kann man nicht von Arg- und Wehrlosigkeit sprechen“, sagte einer der beiden Anwälte.
Der Angeklagte war Mitte September im Rahmen einer großen Razzia gegen Drogenhandel und weitere schwere Verbrechen in Bremen und dem Umland festgenommen worden. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Der Prozess wird am Mittwoch, 24. März, um 9 Uhr fortgesetzt. Das Urteil wird voraussichtlich am 20. Juli gesprochen. Insgesamt sind 23 Verhandlungstage angesetzt.
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