
Weniger Betroffene, aber eine deutliche Zunahme bei der Dauer der Krankschreibungen: Dies ist das Ergebnis des „Psychreports 2020“ der Krankenkasse DAK für Bremen und Bremerhaven. Demnach ist die Falldauer von etwa 33 Tagen auf 38 Tage im Jahr gestiegen. Besonders betroffen sind dem Report zufolge weiterhin Frauen mit etwa 334 Fehltagen je 100 erwerbstätige Versicherte - wobei die Zahl der Krankschreibungen um sechs Prozent abgenommen hat. Anders bei den Männern: Die Zahl der Fehltage ist um zwölf Prozent gestiegen, 202 Fehltage je 100 Versicherte fielen bei ihnen laut dem Report an. Die Auswertung der Kasse basiert auf 13.400 Versichertendaten.
Die Branche mit den meisten Krankschreibungen wegen psychischer Leiden ist der öffentliche Dienst, mit 4,9 Prozent fiel der Anstieg aber geringer aus als in den Gesundheitsberufen. Dort beträgt die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr 13,4 Prozent. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist“, sagt der Bremer Landeschef der Krankenkasse, Jens Juncker. „Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden.“ Passende Angebote und Versorgungskonzepte seien wichtig.
Mit 115 Fehltagen je 100 Versicherte stehen Depressionen ganz oben auf der Diagnoseliste. Was die Auswertung auch zeigt: Die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen nimmt seit Jahren zu, im kleinsten Bundesland ist sie seit 2010 um 48 Prozent angestiegen. Im deutschlandweiten Schnitt waren es im vergangenen Jahr 265 Fehltage je 100 Versicherte - Bremen liegt mit 263 knapp darunter.
Deutlich über dem Bundesschnitt liegt Niedersachsen mit 272 Fehltagen pro 100 Versicherte - entgegen dem Bundestrend ist das zwar ein Rückgang, 2019 waren es 274. Aber: Im Vergleich zu 2010 sind das zwei Drittel mehr Krankheitstage, wie der Report zeigt. Einen Höchstwert verzeichnet das Nachbarbundesland bei der Dauer: Ein psychischer Krankheitsfall schlug demnach im Schnitt mit 40 Tagen zu Buche, „so lange wie noch nie“, heißt es in dem Bericht.
In Niedersachsen machte sich der Anstieg der Krankheitsfälle vor allem im Gesundheitswesen bemerkbar, in dieser Branche gab es mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent die meisten Fehltage wegen Depressionen und anderer psychischer Leiden. Im Jahr davor war die öffentliche Verwaltung der Bereich mit den meisten Krankschreibungen.
Ebenso wie in Bremen nahmen bei Männern die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen zu (plus fünf Prozent), während sie bei den Frauen abnahmen (minus fünf Prozent) - wobei auch in Niedersachsen die Frauen weiterhin am stärksten betroffen sind. Auf Arbeitnehmerinnen entfielen im vergangenen Jahr etwa 337 Fehltage je 100 Versicherte, die erwerbstätigen Männer kamen auf 219 Tage. Für den Landesreport wurden die Daten von 230.000 bei der Krankenkasse Versicherten ausgewertet.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.