
Zwei Tage lang sind Bürgermeister und Bildungssenatorin öffentlichkeitswirksam auf dem Fahrrad zu acht neuen Kita-Mobilbauten geradelt und haben sich angesehen, wie die Übergangsbauten aussehen, in denen mehr als 1000 Kinder betreut werden sollen.
Am Ende dieser zwei Tage geben Carsten Sieling und Claudia Bogedan (beide SPD) am Freitagnachmittag Entwarnung für Bremer Eltern: „In diesem Sommer sollen alle Eltern mit einer Betreuung für ihr Kind versorgt sein, das ist jetzt geschafft“, sagt Bürgermeister Carsten Sieling.
Er nennt die Aufstellung von 27 Kita-Mobilbauten im ganzen Stadtgebiet, in die Bremen 13 Millionen Euro investiert, einen „wunderbaren Kraftakt“. Werden zum Start dieses Kindergartenjahres Anfang August alle Bremer Eltern einen Betreuungsplatz haben?
410 Kinder aktuell noch in der Vermittlung
Die Mobilbauten, die das ermöglichen sollen, werden nach und nach fertig. Elf der Mobilbau-Standorte sollen Anfang August den Betrieb aufnehmen, zehn weitere Mitte oder Ende August, die restlichen sechs Standorte können laut Bildungssenatorin erst im September und Oktober starten.
Die Senatorin versichert: „Den Rechtsanspruch auf Betreuung werden wir auf jeden Fall erfüllen, da sind wir absolut sicher.“ Derzeit sei aber noch nicht für alle Kinder ein Platz in Wohnortnähe gefunden, so Bogedan. Aktuell seien etwa 410 Kinder noch in der Vermittlung, gleichzeitig gebe es etwa 260 freie Plätze. „So gesehen fehlen momentan noch 150 Plätze“, räumt die Senatorin ein.
„Aber im Laufe des Kindergartenjahres werden mehrere Hundert weitere Plätze entstehen, die meisten davon in diesem Jahr.“ Von der umstrittenen neuen Regelung, dass Kita-Gruppen notfalls auf 21 Kinder aufgestockt werden sollen, um genug Plätze für alle zu schaffen, habe man bisher noch nicht Gebrauch gemacht, so Bogedan.
Noch fehlt Personal
Die meisten Mobilbauten sind durch stark beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren in vergleichsweise kurzer Zeit fertig geworden. Eine weitere Herausforderung ist aber die Personal-Akquise. Zuletzt teilte der Geschäftsführer von Kita Bremen mit, es seien nur noch 30 Stellen in Kitas unbesetzt. Allerdings: Die Mitarbeitervertretung rechnet mit anderen Zahlen.
60 Stellen seien in Einrichtungen von Kita Bremen derzeit noch unbesetzt, zum Teil seien Bewerber abgesprungen, sagt Stefanie Lehmann vom Personalrat bei Kita Bremen. Wie sieht es im Inneren der Mobilbauten aus? Klar ist: Mit Uralt-Containern, auf die manche Schulen wie die Grundschule am Halmer Weg seit Jahren angewiesen sind, haben die Kita-Container wenig gemeinsam.
Im Inneren ist es hell, viel leiser als draußen und auch bei dem warm-feuchten Sommerwetter angenehm kühl. Von außen sind die Bauten weniger ansprechend, innen sehen sie fast aus wie echte Gebäude. „Einige Bremer sind früher in Containern zur Schule gegangen und haben das noch im Kopf: Zugige, laute Container, in denen es im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt war“, sagt Bogedan.
Zunächst für 23 Monate
Die neuen Kita-Bauten hätten ganz andere Eigenschaften: „Ich würde mein Kind in so einem Mobilbau betreuen lassen, vielleicht sogar lieber als in manchen älteren Kita-Gebäuden.“ Für die Mobilbauten wurden laut Bildungsbehörde und Immobilien Bremen dieselben Standards für die Größe der Räume, Akustik und Dämmung angesetzt wie für normale Neubauten.
Nur bei den Energie-Standards gebe es andere Vorgaben. Die Kita-Container hat Bremen von verschiedenen Firmen gemietet. Sie sollen zunächst für 23 Monate aufgestellt werden, mit Option auf Verlängerung um ein Jahr. Ob es Bremen gelingt, in drei Jahren genug Gebäude zu errichten, um die Mobilbauten dann abzubauen? Bogedan stellt klar: „Drei Jahre für einen Neubau, das ist sportlich.“
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