
Sie ist aus wetterbeständigem, sibirischem Lärchenholz und einem pulverbeschichteten Stahlrohrgestell hergestellt: die erste von 1000 Bänken, die die Bremer Regierungskoalition künftig auf Bremens Straßen und Plätzen aufstellen möchte. An diesem Freitag wurde sie in der Stiftungsresidenz Marcusallee der Bremer Heimstiftung aufgestellt, um den Senioren den Aufenthalt im Freien zu verschönern.
Das Design der Bänke soll dabei speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen angepasst sein: So ist die Sitzfläche um einiges höher als üblich, damit das Erheben leichter fällt. An vier Armlehnen können sich die Nutzer der Bänke beim Hinsetzen und Aufstehen festhalten. Drei Personen finden auf dem Sitzmöbel Platz. Hergestellt werden die seniorenfreundlichen Bänke von der Werkstatt Bremen sowie der Stiftung Friedehorst.
Für 125 Bänke hat die Regierungskoalition im Haushaltsentwurf 2020/21 Mittel eingeplant. 125.000 Euro sind dafür veranschlagt. Da eine Bank gut 900 Euro kostet, wäre bis Ende 2021 weit weniger als ein Fünftel der geplanten Sitzmöbel aufgestellt. Im Koalitionsvertrag ist vorgesehen, bis Ende 2023 alle 1000 Bänke platziert zu haben. Bremen müsste folglich knapp eine Million Euro aufbringen, um das Projekt zu realisieren. In der Vereinbarung von August 2019 heißt es dazu: „Für eine altersgerechte städtische Infrastruktur braucht es ... Ruheinseln in Form von Sitzbänken, um die altersgerechte Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu steigern. Dafür wollen wir gemeinsam mit den Stadtteilbeiräten, Vereinen und Sponsoren ein Programm ‚1.000 Bänke für Bremen‘ auflegen.“
Erste Interessensbekundungen seitens der Beiräte lägen schon vor, erklärt Bernd Schneider, Sprecher der Sozialsenatorin, bei der das Projekt angesiedelt ist. „Das Programm ist auf mehrere Jahre angelegt. Es ist nicht darauf ausgelegt, in dieser Legislaturperiode abgeschlossen zu werden“, so Schneider. Das Geld für die ersten Bänke stehe bereit. Mit der Bremer Heimstiftung arbeitet die Sozialbehörde, bereits zusammen. „Wir bekommen insgesamt sieben Bänke“, erklärt Antje Sörensen, Sprecherin der Bremer Heimstiftung. Mit dieser Anzahl sei sie zufrieden. Die Sitzmöbel würden unter anderem in den Seniorenheimen in Kattenesch, Riensberg und Rönnebeck aufgestellt.
„Wir begrüßen das Projekt“, sagt der Landesseniorensprecher Dirk Schmidtmann, der an der Entwicklung des Prototyps beteiligt war. „Es wendet sich an Senioren. Für ältere Menschen sind viele Bänke, die in der Stadt sind, nicht adäquat. Dieses Projekt ist mehr als überfällig.“ Schmidtmann lobt die gute Kooperation zwischen der Seniorenvertretung und der Sozialbehörde. „In der Entwicklung hatten wir verschiedene Modelle. Dann haben wir uns auf eines geeignet. Für uns steht die Nutzbarkeit im Vordergrund. Man sitzt aufrechter und die Bank hat eine super Festigkeit. Ich finde das optimal.“
Die Zusammenarbeit mit den Beiräten ist noch nicht so weit gediehen. So verabschiedete der Beirat Blumenthal in seiner Sitzung am 8. Februar einen Beschluss, in dem er das Bauressort dazu auffordert, gemeinsam mit den Beiräten ein Konzept abzustimmen. Dieses Konzept solle auch Sponsoren und Vereine einbeziehen und darstellen, an welchen Orten in den Beiratsbereichen Sitzbänke aufgestellt werden können. Zudem solle das Konzept Auskunft darüber geben, wie die Finanzierung des Programms „1000 Bänke für Bremen“ unter anderem aus dem Landesprogramm „Lebendige Quartiere“ sichergestellt wird.
Das Stadtteilmarketing Hemelingen wiederum geht einen anderen Weg, um seinen Bürgern eine Sitzgelegenheit im Stadtteil anzubieten. „Ich habe ein anderes Konzept aufgestellt“, sagt Birgit Benke vom Stadtteilmarketing. „Wir haben die Hemelinger Bank aus Eukalyptusholz, von der bereits 21 stehen.“ Diese seien aus dem Topf für Werbemaßnahmen finanziert worden. In das Programm der Sozialbehörde ist das Stadtteilmarketing Hemelingen nach eigenen Angaben nicht involviert.
In Bochum gab es ein ähnliches Projekt von Mai 2018 bis Ende 2020. Bürger spendeten Geld, für jede gespendete Bank stellte die Stadt Bochum eine weitere auf. Zur Auswahl standen drei Modelle. Bis zum Ende des Projekts waren etwa 500 Bänke im Stadtgebiet Bochum aufgestellt.
Patenschaften für Bänke
Die Bremer Heimstiftung übernimmt eine Patenschaft für ihre Bänke. Dazu gehören laut Heimstiftungssprecherin Antje Sörensen die Instandhaltung sowie die Sicherheit der Bank. Wer ebenfalls eine Pflegepatenschaft übernehmen oder einen Standort anbieten möchte, kann sich per E-Mail an anne.lustig(at)soziales.bremen.de bei der Sozialbehörde wenden.
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