
Nicht nur betroffenen Eltern missfällt die strenge Auslegung der Regelungen für Kita-Notbetreuung in Einrichtungen der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), sondern auch der Grünen-Fraktion. Einige Eltern, die im Homeoffice arbeiten, erhalten keine Betreuung für ihre Kinder, selbst wenn es noch Platz in den Gruppen gäbe und alle Kinder von Eltern aus vorrangigen Berufsgruppen versorgt sind. Der WESER-KURIER hatte über eine Familie aus Walle berichtet, die von der Behörde als Notfall eingestuft wurde, von ihrer Kita-Leitung hingegen nicht.
Laut dem Stufenplan der Behörde sollen bei Notbetreuung in einer Gruppe bis zu zehn Kinder gleichzeitig (oder zwölf pro Woche bei Platzsharing) betreut werden. Eltern im Homeoffice haben zwar im Zweifel das Nachsehen, sind aber nicht von vorneherein ausgeschlossen. Solveig Eschen, kinderpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, kritisiert: „Ich empfinde das Vorgehen der BEK als ungerecht, denn es gibt ein standardisiertes Verfahren. Ich würde mir wünschen, dass es nicht Auslegungssache einzelner Träger ist, wer Betreuung erhält.“
Das gelte für die spätestens zum 1. März auslaufende Notbetreuung sowie für eine Rückkehr in diesen Modus, wenn er aufgrund der Infektionslage nötig ist. Im Ressort von Kinder- und Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) ist man ebenfalls nicht zufrieden. Alle Träger seien bei der Erarbeitung des Stufenplans eingebunden gewesen, sagt Sprecherin Annette Kemp. „Denn wir wollen natürlich, dass unsere Pläne umgesetzt werden.“ Zusätzlich sei die Anwendung der Regeln der BEK in wöchentlichen Träger-Telefonschalten und einer persönlichen E-Mail erklärt worden. Kemp: „Wir haben kürzlich noch einmal darauf gedrängt, dass das auch so umgesetzt wird.“
Carsten Schlepper, Leiter des Bremer Landesverbands Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, argumentiert mit der Fürsorgepflicht der BEK für ihre etwa 1500 Erzieherinnen und Erzieher. „Es geht auch darum, dass sie sich angesichts der Infektionslage sicher fühlen. Und es geht um echte Notbetreuung, nicht um die Vergabe von freien Plätzen.“ Grundsätzlich sei die Situation aber eine „Zwickmühle“. „Insofern bin ich froh, dass wir nun in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren können. Dieser Rahmen ist für uns und die Familien besser.“
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