
Es ist Dienstag gegen 13 Uhr, als Manuel Meingassner mit seinem Lastwagen kurz vor der Anschlussstelle Arsten auf der A 1 eine Vollbremsung hinlegen muss. Er ist auf dem Weg nach Osnabrück, wo er eine neue Ladung aufnehmen will. Buchstäblich in letzter Sekunde lenkt der 28-Jährige seinen Lkw von der rechten auf die mittlere Spur und kommt rechtzeitig zum Stehen. „Ansonsten wäre ich auch in das Stauende gekracht. Ich hatte wahnsinniges Glück“, sagt er dem WESER-KURIER.
Nur wenige Meter vor ihm fährt ein Sattelzug ungebremst in das Stauende. Manuel Meingassner reagiert blitzschnell, steigt aus und rennt zum Unfallort. Der Österreicher hat als Rettungssanitäter und bei der Feuerwehr in seinem Heimatort in Tirol gearbeitet, er kann und will helfen. „Beim Blick in die eingedrückte Fahrerkabine habe ich gesehen, dass der Kollege bewusstlos war. Am Kopf hatte er eine blutende Wunde“, schildert er. Fahrer- und Beifahrertür klemmen, auch mit einer Brechstange bekommt er sie nicht auf. Manuel Meingassner krabbelt durch das Fenster auf der Beifahrerseite, der 39-jährige Fahrer ist nun wieder bei Bewusstsein und ansprechbar.
„Von einem Krankentransport im Stau habe ich einen Erste-Hilfe-Rucksack bekommen, dem Kollegen eine Halskrause umgelegt, die Kopfwunde verbunden, den Körper nach weiteren Verletzungen abgetastet und den Fahrer beruhigt. Ich habe ihm gesagt, dass gleich Hilfe kommt“, erzählt Meingassner. Der 39-jährige Fahrer ist eingeklemmt. Die Feuerwehr muss ihn bergen, etwa eine Dreiviertelstunde dauert das. „Ich bin in der Fahrerkabine geblieben und habe dem Notarzt bei der Erstversorgung geholfen“, erzählt der Helfer. Der Notarzt stellt neben der Wunde am Kopf auch Verletzungen an Brustkorb und Beinen fest, sagt Manuel Meingassner. „Er konnte nur schwer atmen.“ Der verletzte Fahrer bittet ihn, seine Mutter anzurufen. Sie sagt dem 28-Jährigen, wie dankbar sie ihm ist, dass er für ihren Sohn da war. „Das war selbstverständlich für mich“, sagt Manuel Meingassner.
„Die Unfallstelle glich einem Trümmerfeld“, beschreibt die Feuerwehr am Mittwoch den Unfallort. Der Fahrer des Sattelzugs hatte zwei Lkw vor ihm zusammengeschoben, als sein Fahrzeug in das Stauende gekracht war. Ein von hinten kommender Lastwagen fuhr auf seinen Lkw auf. Ein Auto auf dem Mittelstreifen wurde von Trümmerteilen beschädigt. Die Autobahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden, bis ins Bremer Stadtgebiet kam es zu Staus.
Auch Feuerwehr und Notarzt bedanken sich bei Manuel Meingassner, sein Einsatz war besonders hilfreich. Denn „die anrückenden Rettungskräfte hatten wegen einer fehlenden Rettungsgasse erhebliche Probleme, den Unfallort zu erreichen, um dem Schwerverletzten ärztliche Hilfe zu ermöglichen“, teilt die Feuerwehr mit. Die Rettungsgasse befindet sich immer zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen. Wer auf der linken Spur unterwegs ist, weicht nach links aus. Wer auf den übrigen Streifen fährt, steuert nach rechts.
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