
„Die Menschen sollen die Hilfe, die es gibt, auch bekommen.“ Dirk Wahlers von der Tagesstätte Villa Wisch in Sebaldsbrück leitet das Projekt Psychnavi, das Menschen in akuten Krisensituationen und bei psychischen Erkrankungen den Zugang zu den passenden Hilfsangeboten vermitteln soll.
Seit knapp einem Jahr existiert die Internetseite www.psychnavi-bremen.de, auf der Bürgerinnen und Bürger etwa 150 Anlaufstellen, Adressen, Telefonnummern und Beschreibungen von Angeboten in Bremen finden.
Der Online-Wegweiser gliedert sich in insgesamt 42 Bereiche, angefangen von ambulanter Unterstützung über berufliche Rehabilitation, Freizeitgestaltung und Krisenintervention bis hin zur Selbsthilfe, stationären Angeboten oder Wohnheimen. Sehr hilfreich ist zum Beispiel die Suchfunktion nach Stadtteilen. „Da in Bremen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten unterschiedliche Notrufnummern gelten, ermittelt das System nach Eingabe des Stadtteils die passende Nummer für die entsprechende Tages- oder Nachtzeit“, erklärt Wahlers die Funktion.
Ein Jahr lang hat das Team an dem Wegweiser gearbeitet. Finanziert wurde das Projekt durch die Gesundheitsbehörde, das Jobcenter und mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds. Angesiedelt ist das Projekt bei der Gesellschaft für Seelische Gesundheit des ASB, die die Villa Wisch betreibt.
„Das Projekt wurde von der Gesundheitsbehörde ausgeschrieben, und wir haben im Herbst 2018 den Zuschlag erhalten“, berichtet Volker Brinkmann als Mitarbeiter des ASB. Das Projekt sei Teil der Psychiatriereform in Bremen. Inzwischen ist der Psychnavi auch für Bremerhaven ins Netz gestellt worden, ein halbes Jahr habe das Team daran gearbeitet.
„Die Seite ist nicht nur speziell für erkrankte Menschen gedacht“, betont Mariana Volz, die das Angebot mitentwickelt hat. „Auch soziale Dienste, Angehörige oder professionell mit psychischen Problemen Beschäftigte bekommen eine Vorstellung davon, welche Möglichkeiten der Unterstützung es in Bremen gibt.“
Dazu gehörten unter anderem Ärzte oder Therapeuten. Sie selbst als Betroffene habe beispielsweise vorher noch nie von Soziotherapie gehört, sagt sie. Mit dem Psychnavi erhielten die Nutzer nach Stadtteilen geordnet Vorschläge, ohne dass sie bereits wissen müssten, wonach sie konkret suchten.
Die Internetseite werde bislang von den Nutzern sehr gut angenommen, betont Brinkmann. „20 bis 50 Menschen schauen pro Tag auf die Seite.“ Angebote und Adressen würden fortlaufend aktualisiert, damit die Informationen immer auf dem neuesten Stand seien.
„Man kann über ein Kontaktformular auch weitere Hilfsangebote bekannt geben. Diese werden dann überprüft und eingepflegt.“ Viele Maßnahmen würden sich auch sehr schnell ändern, betont Projektleiter Wahlers.
Der Psychnavi für die Stadt Bremen ist unter der Adresse www.psychnavi-bremen.de zu finden, die Hilfsangebote für Bremerhaven finden Bürger unter www.psychnavi-bremerhaven.de.
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