
Ganz gestorben ist das Verkehrsprojekt, das Kosten von etwa 2,5 Millionen Euro verursachen würde, aber nicht.
Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD) bedauert zwar, dass das gemeinsam mit den Bürgern aus dem Stadtteil entwickelte Konzept eines gemeinsamen Verkehrsraums erst einmal auf Eis gelegt ist, er betont gleichzeitig, dass es dennoch mit der Aufwertung des Stadtteils vorangeht. Als Beispiele nennt der Beiratssprecher ein mit Jugendlichen zusammen zu erarbeitendes Konzept für die Grünwegenutzung und den Bau eines Mehrgenerationenplatzes am Klinikum Bremen-Ost.
Erste Pläne schon 2008
Die allerersten Pläne für den gemeinsamen Verkehrsraum im Bereich St.-Gotthard-Straße und Tessiner Straße gehen bis in das Jahr 2008 zurück. Die Verkehrsfläche sollte so umgestaltet werden, dass sie die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer widerspiegelt. Charakteristisch für einen solchen „shared space“ (gemeinsamer Raum) sind das Fehlen von Ampeln, Verkehrsschildern und Fahrbahnmarkierungen. Der Gedanke hinter diesem Konzept: Durch das Fehlen lenkender Maßnahmen sind die Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit gezwungen. Dies führt – zumindest in der Theorie – zu einer Verringerung der Geschwindigkeit, mehr Rücksicht und eine bessere Aufenthaltsqualität.
Ab 2011 konnten sich Bürger am Gestaltungsprozess mit mehreren Sitzungen und Entwürfen beteiligen. Am Ende fiel die Entscheidung auf einen Entwurf, der mit seinem farbigen geometrischen Bodenbelag an farbige Eisschollen erinnert. Der Beirat Osterholz hat in der Vergangenheit die Pläne unterstützt und besonders die gute Einbindung der Bürger gelobt. Für deren Engagement bedankte er sich in einer Mitteilung.
Die Gründe für den jetzigen Beschluss der Baudeputation sind klar: Das Projekt scheitert derzeit an den Kosten. Wegen der Haushaltslage müssten alle anstehenden Verkehrsprojekte auf ihre Dringlichkeit überprüft werden, heißt es in der Beschlussvorlage der Deputation. Der Verkehrsraum im Schweizer Viertel ist demnach nicht von drängender Wichtigkeit. Allerdings lassen die Deputierten die Tür für das Projekt einen Spaltbreit offen. So heißt es weiter, dass die Idee weiter verfolgt werde, um sie – bei entsprechender Finanzlage – doch noch umzusetzen. Ein Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Planungen lässt sich daraus aber nicht ableiten.
Verbindung zu Schweizer Foyer
Mit dem gemeinsamen Verkehrsraum verbunden ist allerdings ein weiteres großes Projekt im Schweizer Viertel. Auf dem hinteren Teil des Marktplatzes soll das Schweizer Foyer entstehen – ein neues Stadtteilzentrum mit Büros für das Ortsamt und Räumen für ein Café, für Initiativen und Vereine sowie mit Wohnungen und einem Kindergarten.
Wolfgang Haase fordert, dass im Zusammenhang mit dem Bau des Schweizer Foyers die Idee des gemeinsamen Verkehrsraums und die erarbeiteten Pläne wieder aufgegriffen werden müssen. „Damit in Zukunft keine Doppelkosten entstehen“, sagt der Beiratssprecher Haase. Aber auch der Baubeginn des Schweizer Foyers ist bisher noch nicht abzusehen. Zuletzt hatte Manfred Corbach, Leiter Immobilien-Wirtschaft bei der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, einen Zeitpunkt nicht vor dem Jahr 2019 genannt. Die Gewoba ist Bauherrin des vierstöckigen Schweizer Foyers.
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