
Der Ablauf der Betrugsmasche „falscher Polizist“ verläuft weitgehend nach identischem Muster: Die Opfer, meist ältere, alleinlebende Menschen, erhalten den Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Der erzählt von einem drohenden Einbruch. Name und Adresse des Opfers stünden auf einer Liste, die man bei einem festgenommenen Einbrecher gefunden habe. Oder berichtet von einem angeblich kriminellen Mitarbeiter einer Bank, der mit den Tätern zusammenarbeite, um die Ersparnisse des Opfers zu stehlen.
Ziel der Anrufe ist es, die Senioren dazu zu bringen, Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände „zur Sicherheit“ oder auch, um die Täter zu überführen, an die angeblichen Polizisten zu übergeben. Die Anrufer gingen äußerst perfide und mit hohem psychologischen Geschick vor, betonte Manfred Kelle, Vorsitzender Richter des Verfahrens. Mal einschmeichelnd und einfühlsam, bei Zögern oder Misstrauen aber durchaus auch ruppig und einschüchternd. So wurde eines der Opfer dazu aufgefordert, Geld von der Bank abzuheben und den falschen Polizisten die Seriennummern einiger Geldscheine durchzugeben. Der Senior tat dies, schöpfte aber Verdacht, als ihm mitgeteilt wurde, dass es sich um Falschgeld handele. Daraufhin drohten ihm die Täter strafrechtliche Sanktionen an, weil er die Ermittlungsarbeit der Polizei behindere. Ein anderes Opfer wurde verhöhnt, als es die Beute übergeben hatte. „Was für ein Auto sollen wir uns denn jetzt mit deinem Geld kaufen?“ wurde der Senior gefragt, bevor die Betrüger lachend auflegten.
In einem weiteren Fall bemerkten die Täter, dass die echte Polizei mithörte. Und drohten ihrem Opfer damit, eine Handgranate in sein Haus zu werfen. „Die Täter gehen mit großer Skrupellosigkeit und Verachtung gegenüber älteren Menschen vor“, fasste Kelle in seinem Urteil zusammen.
Und das überaus erfolgreich: 20.000 Euro deponierte eine Frau aus Goldenstedt für die Täter im Kofferraum ihres Pkw – es waren die gesamten Ersparnisse der Frau, die ihr Leben lang als Reinigungskraft gearbeitet hatte. Gold und Bargeld im Wert von 477.000 Euro übergab ein 91-jähriger Hamburger einem falschen Polizisten an der Haustür. 30. 000 Euro ließ eine 83-jährige Bremerin von ihrer Enkelin auf dem Reifen ihres Pkw legen. Goldmünzen im Wert von 80.000 Euro deponierte eine 76-Jährige in der Toilette einer Autobahnraststätte. Goldbarren im Wert von 136.120 Euro legte ein 79-Jähriger in Bückeburg in seinem geöffneten Pkw auf dem Parkplatz eines Discounters. Und eine 77-jährige Braunschweigerin deponierte gleich dreimal Bargeld in einer Plastiktüte hinter einem Altglascontainer – einmal waren es 202.000, einmal 274.000 und einmal 470.000 Euro.
20 000 Euro deponierte ein 78-Jähriger in der Schaufel eines Baggers auf einer Baustelle in der Nähe seiner Wohnung. Hier allerdings lag die Polizei auf der Lauer. Und schnappte den Abholer auf frischer Tat – der Anfang vom Ende dieser Betrügerbande.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.