
Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge besuchten den Clan-Chef Ibrahim Miri am Mittwoch in der Abschiebehaft im Bremer Polizeipräsidium. Das berichtet „Spiegel Online“ – und nennt dabei Details aus der Anhörung.
Nach Informationen des Portals schilderte Miri, er habe zwei Tagen nach seiner Ankunft im Libanon erfahren, dass nach ihm gesucht werde. Hintergrund sei dabei eine Blutrachefehde, die auf eine Tat in Bremen zurückgehen soll. Darum habe der Clan-Chef den Libanon bereits nach zwei Tagen wieder verlassen und sei mithilfe von Schleppern wieder nach Bremen gereist. Dabei sei er von Beirut zunächst ins türkische Adana geflogen, wo Verwandte leben, berichtet der „Spiegel“. Von Adana habe er dann seine Reise nach Bremen mit Schleppern fortgesetzt. Versteckt in einem Lkw soll er direkt bis nach Nürnberg gelangt sein. Dort ist er offenbar am 25. Oktober angekommen und weiter nach Bremen gereist.
Er habe sich in Bremen den Behörden gestellt, wobei ihm bewusst gewesen sei, dass er bei seiner Ankunft mit einer Inhaftierung rechnen musste. Miri behauptet, dass seine Abschiebung im Juli rechtswidrig gewesen sei. Angeblich wolle er sein bisheriges soziales Umfeld verlassen. Dafür habe er eine unbefristete Stelle als Schlosser angenommen. Miris Anwalt hatte angekündigt, Beschwerde gegen die Abschiebehaft einlegen zu wollen. Dies ist nach Auskunft des Amtsgerichts Bremen bisher nicht passiert. Die Frist für eine Beschwerde betrage allerdings einen Monat.
Bundesinnenminister Horst Seehofer nahm die Rückkehr des Clan-Chefs als Anlass für einen Vorstoß. Er wies die Polizei an, die Grenzen verstärkt zu kontrollieren. Nach „Bild“-Informationen ist auf Landstraßen an den Grenzen mit Kontrollposten zu rechnen, außerdem solle die Schleierfahndung ausgeweitet werden.
Am 10. Juli gelang es Bremer und Berliner Behörden den vermutlich 46-jährigen Ibrahim Miri in einer monatelang geplanten Aktion abzuschieben. Im Zuge der Aktion „Störung der Nachtruhe des Herrn Miri“, wie sie wohl polizeiintern hieß, sollen Polizisten ihn gegen halb vier nachts in Berlin aus dem Schlaf geholt haben.
Mit dem Helikopter ging es für Miri nach seiner Festnahme durch Elitekräfte direkt zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Von dort wurde er gegen halb sieben in den Libanon, der als sein Heimatland gilt, ausgeflogen. Vier Stunden später landete er in der Hauptstadt Beirut. Ab diesem Zeitpunkt durfte er Deutschland sieben Jahre lang nicht mehr betreten
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