
Zwei Bremer Traditionsveranstaltungen beschäftigen weiterhin die Politik: Nach Grünen und SPD hat nun auch die Linke einen Dringlichkeitsantrag an die Bürgerschaft gestellt. Sie fordert, der Bremer Senat müsse von der Eiswette und der Schaffermahlzeit Abstand nehmen.
Die Linken fürchten um Bremens und Bremerhavens Außenwirkung: Die beiden Städte müssten „sich davor schützen, weiterhin bruchlos mit dem Schaffermahl und der Eiswette identifiziert zu werden“, heißt es in dem Antrag der Linkenfraktionschefin Kristina Vogt und der frauenpolitischen Sprecherin der Partei, Claudia Bernhard. Im Fokus steht das Schaffermahl: Da das alljährliche Stiftungsfest im Rathaus abgehalten werde, sei es keine private, sondern eine offizielle Veranstaltung des Landes Bremen.
„Die rückwärtsgewandte, diskriminierende Ausrichtung des Schaffermahls fällt daher auf Bremen und Bremerhaven unmittelbar zurück“, sagen die Unterzeichnerinnen mit Verweis auf die bundesweite, kritische Berichterstattung zu der Veranstaltung. Ein solches Image könne Bremen sich nicht leisten. Deswegen müsse es eine entsprechende Mitteilung an das Haus Seefahrt gegeben, dass die Ausrichtung des Schaffermahls im Rathaus in der jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß sei.
Zudem fordert die Linke, dass sowohl das Schaffermahl als auch die Eiswette als private Veranstaltungen gelten müssen, an denen die Senatsmitglieder vorerst nicht mehr teilnehmen sollten. Speziell bei der Eiswette sei der „frauenverachtende Charakter mittelfristig nicht zu heilen“. Der Ausschluss von Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne) und die darauffolgende Stellungnahme von Eiswettpräsident Patrick Wendisch hätten das endgültig bewiesen.
Bereits Anfang des Monats hatten SPD und Grüne einen gemeinsamen Antrag zur Eiswette gestellt. Darin forderten sie, dass Senatoren, Abgeordnete und Verwaltungsvertreter so lange Einladungen zur Eiswette ablehnen sollen, bis die Veranstalter dort auch Frauen zulassen. Das begründeten die Fraktionschefs der beiden Parteien, Maike Schaefer (Grüne) und Björn Tschöpe (SPD) damit, dass Volksvertreter zu der Veranstaltung wegen ihres Amtes eingeladen würden und damit das demokratische Gemeinwesen repräsentierten. Sowohl der Antrag der Linken als auch der der Regierungskoalition sollen gemeinsam in der Bürgerschaft verhandelt werden. Wann sie auf der Tagesordnung stehen, ist noch unklar.
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