
Kinder, die in Armut leben, müssen im Alltag auf vieles verzichten. Auch die Geschenke an Weihnachten fallen knapp aus. Damit diese Kinder dennoch ein schönes Weihnachtsfest erleben, springt die Weihnachtshilfe des WESER-KURIER ein. Seit nunmehr 20 Jahren sammelt der Verlag jedes Jahr Spenden, von denen in Not geratene Familien ihren Kindern Geschenke kaufen. „Wir und das Sozialressort wollen Wünsche erfüllen, die sonst unerfüllt bleiben“, sagt die Vorsitzende des Vereins Aktion Weihnachtshilfe und Chefredakteurin, Silke Hellwig.
Wer ist dabei?
Träger der „Spendenaktion Weihnachtshilfe“ ist ein mildtätiger Verein, der aus führenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mediengruppe des WESER-KURIER, der Sparkasse und der Senatorin für Soziales besteht. Außerdem beteiligen sich viele Unternehmen und Privatpersonen. Seit fast schon zwei Jahrzehnten ist zum Beispiel das Konzerthaus Die Glocke dabei, die Bremer Philharmoniker geben Benefizkonzerte und der Circus Roncalli spendet die Einnahmen aus einer Vorstellung. Neu dabei ist das Theater Bremen. Jede noch so kleine Spende ist willkommen.
Warum machen wir das?
Es gibt Familien – und das sind gefühlt mehr als noch vor Jahren, die es nicht schaffen, ihren Kindern zu Weihnachten Wünsche zu erfüllen. Dafür fehlt das Geld – warum auch immer. Es geht um praktische Dinge, wie einen Schreibtisch, ein Fahrrad oder Winterstiefel. Der WESER-KURIER, die Sozialsenatorin und ihr Ressort sowie die Sparkasse helfen schnell und unbürokratisch.
Wer profitiert?
Die Spenden sollen Bremer Kindern im Alter bis zu 12 Jahren zugute kommen, die in bedürftigen Familien aufwachsen. Diese Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden. Aus diesem Grund ist das Sozialressort mit im Boot. Die Mitarbeiter nehmen die Anträge entgegen und prüfen sie. Jedes Jahr stellen mehr Berechtigte Anträge, als Geld da ist. Im Jahr 2016 haben 2475 Kinder aus 1111 Familien eine Spende erhalten sowie 792 Kinder aus 24 Übergangswohnheimen. Dort ist besonders der Bedarf an Kleidung und Spielzeug groß. Die meisten Anträge wurden von Kindertagesstätten befürwortet. Fast 70 Prozent der Antragsteller kommt aus den Stadtteilen Osterholz, Huchting, Blumenthal und Vahr. Die meisten Antragsteller leben von Hartz IV. Im Durchschnitt hat eine Familie ca. 253 Euro als Spende erhalten.
Gibt es Wünsche, die nicht erfüllt werden?
Ausgeschlossen ist die Übernahme der Kosten für Fernseher, Spielkonsolen, Gameboys.
Wie viel Geld kommt jedes Jahr zusammen?
Im vergangenen Jahr haben die Bremer 320 000 Euro gespendet, das war bislang Rekord. In den Jahren davor waren es jeweils um die 250 000 Euro.
Wie kann man spenden?
Spenden sammelt die „Spendenaktion Weihnachtshilfe e.V.“ auf dem Konto mit der IBAN: DE22 2905 0101 0001 1650 00. Vorbereitete Überweisungsträger liegen im Pressehaus und demnächst auch in den regionalen Häusern aus. Die Spenden sind steuerlich absetzbar, bei Beiträgen über 200 Euro stellt der Verein auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus.
Wie kann ich mich für die Aktion bewerben?
Die Anträge gibt es in Kindertagesstätten und -heimen, in Grundschulen, Mütterzentren, Häusern der Familien und bei WiN-Koordinatoren. Sie helfen dabei, einen Antrag auszufüllen. Ab diesem Jahr gibt es die Anträge auch online. Die vollständig ausgefüllten Formulare nimmt das Sozialressort entgegen. Die Aktion ist nur für Familien mit geringen Einkommen gedacht. Zum Antrag gehört auch eine kleine persönliche Beschreibung der Situation. Eine Institution muss den Antrag befürworten. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf eine Zusage. Anträge sind noch bis Ende November möglich.
Wie viele Bewerbungen gibt es jedes Jahr?
Für dieses Jahr sind bereits rund 2000 Anträge eingegangen. Im vergangenen Jahr wurden 2466 Anträge gestellt – das ist bislang Höchststand.
Wann werden die Spenden verteilt?
Die ersten Wünsche werden erfüllt, sobald genug Geld auf dem Konto ist. Erste kleine Geschenke kann die Weihnachtshilfe bereits jetzt gewähren. Die letzten Zusagen werden erfahrungsgemäß Ende Januar oder Anfang Februar des Folgejahres verschickt.
Wenn es mehr Bewerber als Geld gibt: Nach welchen Kriterien wird entschieden, wessen Wunsch erfüllt wird?
Es wird geschaut, ob die Antragsteller schon einmal bei der Weihnachtshilfe Geld erhalten haben, wie dringend es ist und wer am meisten Hilfe benötigt. Aber auch Besonderheiten zählen. „Vor einem Jahr brauchten Eltern Geld für die Beerdigung ihres verstorbenen Kindes. Solche Anträge ziehen wir vor“, sagt Ulrike Fritsche vom Sozialressort.
Ist die Aktion nur auf Weihnachten beschränkt?
Gespendet werden kann das ganze Jahr über. Die Ausschüttung erfolgt schwerpunktmäßig um Weihnachten herum. Wer nicht nachweisen kann, dass er das Geld für die beantragte Sache ausgegeben hat, wird von der Aktion ausgeschlossen.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.