
Ein Strand für Bremen. In einer umfangreichen Baumaßnahme soll am nordwestlichen Ende der Überseestadt ein Strandpark mit einer Größe von 19 500 Quadratmetern, also fast zwei Hektar, entstehen. Es gibt noch einiges zu tun am Wendebecken beim Molenturm, bis rund 130.000 Kubikmeter Sand ans Ufer und in die Weser gekippt werden.
Aber im Herbst 2018 soll Bremens neuer Sandstrand – die sogenannte „Weiche Kante“ – so gut wie fertig sein. Gesamtkosten der Arbeiten: 8,68 Millionen Euro. Ein großer Teil davon wird durch europäische oder nationale Förderungen finanziert. Doch so groß und möglicherweise schön der Strand auch wird: Baden ist offiziell nicht erlaubt.
Impuls für die Stadtentwicklung
Große, graue Steine, ein paar kleine Sträucher und ein bisschen Rasen beherrschen derzeit noch das Bild am Ufer der großen Wasserfläche am Wendebecken. Eher unattraktiv kommen die funktionalen, aufgeschütteten Steine daher.
Bremer kennen die Ecke vor allem wegen des Molenturms und der Aussicht auf die Getreideverkehrsanlage, die Waterfront, dem Kühlhaus und den Anlagen im Holz- und Fabrikenhafen. Dort soll nun ein Strand entstehen und auch noch einen Impuls für die Stadtentwicklung geben. Möglich ist das alles durch die Umsetzung des Generalplans Küstenschutz.
Laut einer Vorlage des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen soll im Zuge der Ertüchtigung des Hochwasserschutzes die Gelegenheit genutzt werden, durch eine neu gestaltete öffentliche Grün- und Strandfläche die Hafengeschichte Bremens stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Rund 300 Meter lang
Wie Jan Casper-Damberg aus dem Wirtschaftsressort erklärt, soll die Länge des Strandparks vom Molenturm-Areal bis zur sogenannten Kühlhausnase rund 300 Meter betragen. „An der schmalsten Stelle wird die Fläche eine Breite von 35 Meter haben, an der breitesten Stelle 75 Meter“, sagt Casper-Damberg. Das seien dann im Mittel etwa 65 Meter.
„Das Wasser spielte bei den Planungen eine große Rolle“, sagt Casper-Damberg. An dem Ort solle der Tidenhub der Weser erfahrbar gemacht werden. Laut Plan muss als Erstes das Wendebecken auf Kampfmittel sondiert und gegebenenfalls geräumt werden. Die Arbeiten hätten sich etwas verzögert, weil auf dem Boden der Weser viel Schlick gefunden worden sei, so der zuständige Ansprechpartner aus der Wirtschaftsbehörde.
Ende April bis Ende August werde nun im Wasser und am Ufer nach Weltkriegsbomben oder anderen Gefahrenquellen gesucht. Im Zuge der Projektumsetzung soll dann das Areal rund um den Molenturm neu gestaltet werden. Der Termin für den Spatenstich mit Senator Martin Günthner und Staatsrat Ronny Meyer steht mit dem 4. August bereits fest.
Spüldeiche entlang der neu enstehenden Wasserkante
Bis April geht es um die Aufwertung des Weges zu dem kleinen Leuchtturm. Es sollen standorttypische Pflanzen und Bäume gepflanzt, der Platz am Molenturm gepflastert und das Geländer neu hergestellt werden. In dieser Zeit werde der Zugang zu dem gesamten Areal eingeschränkt sein, so Casper-Damberg.
Ab dem Spätsommer 2017 starten dann voraussichtlich die Arbeiten am Gustav-Erikson-Ufer, die nach derzeitigem Plan bis August 2018 andauern. Dabei werden Spundwände für den Hochwasserschutz eingebracht. Gleichzeitig geht es auch an die Erstellung der „Weichen Kante“.
In mehreren Schritten werden Spüldeiche entlang der neu entstehenden Wasserkante angelegt und mit Sand eingespült, bis das endgültige Niveau erreicht ist. Der aufgeschüttete Sand soll als geneigte Fläche bis an die Hochwasserschutz-Wand am Gustaf-Erikson-Ufer aufgespült werden. Daraus entstehe dann der deutlich vergrößerte öffentliche Raum.
Kosten in Höhe von knapp 8,7 Millionen Euro
„Zwischen Mai und Juli 2018 dürften die Sandbauarbeiten abgeschlossen sein“, sagt Casper-Damberg. Im vierten Quartal 2018 geht es dann an die Arbeiten auf der Sandoberfläche: Dünen, Holzwege zum Ufer und Treppenabgänge sollen entstehen und Bäume gepflanzt werden.
Der Abschluss der Mauer könne zu beiden Seiten als Sitzbank genutzt werden. Zudem seien Areale für Beachvolleyballfelder und ein Wasserspielplatz für Kinder eingeplant. Durch die Planung, Entwicklung und Umsetzung der „Weichen Kante“ entstehen Kosten in Höhe von knapp 8,7 Millionen Euro.
Zur Finanzierung des Projektes habe die Stadt Bremen in erheblichem Maße Drittmittel vom Bund sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung einwerben können, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde. Fast 85 Prozent der Kosten übernehmen demnach Bund und Europäische Union.
Kofinanzierung der Bundesförderung
Aus dem Topf für nationale Projekte des Städtebaus (Bund) kommen folglich rund 2,8 Millionen, durch eine Kofinanzierung der Bundesförderung gibt es 312.782,40 Euro, durch den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 4,3 Millionen. Der Bremer Anteil an der Kofinanzierung der EFRE-Förderung beträgt etwa 1,2 Millionen.
Noch nicht genau geklärt ist, wie die spätere Fährverbindung sein wird. Bei einer Planungswerkstatt im Dezember 2015 hatten sich viele Teilnehmer für bessere Verbindungen ausgesprochen. Die Weserfähre zwischen Pier 2/Waterfront, Molenturm und Lankenauer Höft fährt derzeit im Sommer bis zum 3. Oktober an den Wochenenden und an Feiertagen und verbindet Gröpelingen, die Überseestadt und Woltmershausen.
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