
In einigen Kreisen der bremischen Gesellschaft wächst offensichtlich die Befürchtung, dass den Folgen des Bewegungsmangels vor allem bei Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Corona-Pandemie nicht entschieden genug begegnet wird. In einem offenen Brief an die Politikerinnen und Politiker des Landes Bremen mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) an der Spitze beklagen sich die zehn Unterzeichner darüber, dass „Bewegung und Sport vordergründig leider immer noch auf das damit verbundene Infektionsrisiko reduziert werden“. Nach Ansicht der Verfasser müsse dem Infektionsrisiko aber der Nutzen für eine aktive Bekämpfung der Pandemie gegenübergestellt werden.
Bewegungsmangel dürfe nicht als „Kollateralschaden der Pandemie“ akzeptiert werden, fordern die Briefschreiber. Zu ihnen gehören unter anderem der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Bremen (BVKJ), Stefan Trapp, der Abteilungsleiter beim Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) an der Universität Bremen, Hajo Zeeb, und der Vorsitzende der Bremer Sportjugend, Bernd Giesecke. Statt den Schaden hinzunehmen, sollte nach Meinung der Unterzeichner „das Potenzial von Bewegung als Sport als Teil der Lösung für die Pandemie“ genutzt werden.
Sie beziehen sich in ihrem Schreiben auf umfangreiche nationale und internationale Forschungsarbeiten, die neben den physischen Vorteilen auch die positiven psychischen Effekte von Bewegung und Sport nachweisen sollen. Die körperliche Betätigung solle laut der Studien die bessere Antwort des Immunsystems auf das Sars-CoV-2-Virus sein und eine geringere Wahrscheinlichkeit schwerer Covid-19-Verläufe bewirken.
Aufgrund der Forschungsergebnisse stellen die Unterzeichner, zu denen auch Schul- und Vereinsvertreter zählen, klare Forderungen. Unter anderem sollten Bewegungs- und Spielflächen unter freiem Himmel nicht geschlossen und die Schulen unterstützt und verpflichtet werden, Sportunterricht notfalls digital anzubieten. Die Politik, so eine Empfehlung, solle dabei helfen, dass die Bevölkerung die Potenziale der eigenen körperlichen Aktivität zur Stärkung des Immunsystems erkennt. Die Unterzeichner des Briefes bieten sich für Gespräche mit den Politikern an, bevor es zu Schließungen von Sportvereinen und Bewegungsflächen komme. Zugleich betonen auch sie die Bedeutung und Einhaltung aller Maßnahmen zur Wahrung der Infektionsschutzziele.
Eine dem Brief in Auszügen beigefügte Beobachtungsstudie in zehn Ländern, der eine Befragung von 8400 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren zugrunde liegt, gibt Eltern wichtige Ratschläge. So sollten sie ihren Kindern während der Pandemie eine feste Tagesstruktur vorgeben, mit ihnen möglichst jeden Tag mindestens zwei Stunden Spiel- und Bewegungszeit im Freien einplanen und ihnen konsequente Regeln für die Nutzung von Bildschirmmedien mitteilen.
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