
Neue Geschäfte und Gastrobetriebe werden eröffnet, während in der Straße Vor dem Steintor gleich mehrere Geschäfte schließen oder schon geschlossen haben, wie der Josef-Seibel-Schuhladen „Spirit of Nature“. Das Antiquariat „Akzente/Rockland“ an der Ecke zur Horner Straße ist leergeräumt. Und das Bekleidungsgeschäft „La Strada“, seit nahezu 30 Jahren eine feste Größe im Viertel, macht dicht. „Der Mietvertrag läuft aus, und ich persönlich habe auch keine Lust mehr“, sagt die Geschäftsführerin Ute Rickers, „es gibt auch noch was anderes im Leben.“
Generell sei es auch schwierig geworden, sich mit qualitativ guter Mode, die ihren Preis habe, auf dem Markt zu behaupten, sagt sie. Das sei weltweit in der Modebranche so. „Ich hatte wunderbare, schöne Zeiten“, sagt Ute Rickers, „und jetzt mache ich erst einmal Pause und Urlaub.“
"La Strada" wird zu "Vintage Sisters"
Ein Nachmieter für das Ladenlokal von „La Strada“ an der Straßenbahnhaltestelle Brunnenstraße steht schon fest: Die „Vintage Sisters“, die mit ihrem Geschäft für Möbel, Farben und Dekoration an der Steintor-Meile in einem ehemaligen Fotogeschäft zu finden sind, möchten ihr Angebot ausweiten und sich auch räumlich vergrößern. In dem neuen Laden mit der Hausnummer 106 soll der Verkauf laufen, während Vor dem Steintor 121 Do-it-Yourself-Kurse abgehalten werden: „Das sind Kurse zur Aufarbeitung und Aufbereitung von Möbeln“, sagt Margarete Myrcik, eine der Inhaberinnen. Generell will sich das Team stärker um das Thema Farbe kümmern. „Und im neuen Laden wird es dann auch Farben aus Kanada geben, die es auf dem deutschen Markt noch gar nicht gibt“, sagt Margarete Myrcik. „Die Kunden dürfen gespannt sein.“ Zum 1. September soll es losgehen.
Ein neues Fachgeschäft für französische Koch-Hardware ist seit diesem Monat in der Böttcherstraße vertreten: Zum Kernsortiment von „Le Creuset“ gehören gusseiserne Bräter. „Doch auch sonst gibt es hier alles, was der Gourmet zum Kochen braucht“, sagt Storemanager Markus Gillner. Schwere Töpfe aus Gusseisen, die kauffreudige Bremerinnen und Bremer und erlebnishungrige Touristen anschließend durch die Stadt schleppen müssen? Markus Gillner hat vorgesorgt: „Ab einem Wert von 100 Euro schicken wir dem Kunden die Ware kostenfrei zu.“ Die Fans von Remember, in dessen Geschäftsräume „Le Creuset“ eingezogen sind, finden Ware aus dessen bunt gemustertem Sortiment im Schaufenster am Eingang zur Böttcherstraße und in Museumsläden wieder.
Kunde wird einbezogen
Auch die Bischofsnadel hat sich gewandelt. An der Ecke zum Domshof hat das seit sechs Jahren in der Pieperstraße beheimatete Restaurant „Dean & David“ in einem früheren Antiquariat eine zweite Filiale eingerichtet. Das Konzept des Gastronomiebetriebs umfasst „gesundes Fast Food“, nach Angaben des Unternehmens ohne Geschmacksverstärker und ohne Zusätze. Außerdem stehen frisch gepresste Säfte, Smoothies, Thai-Currys, Wraps und Salate auf der Karte. „Die Salate kann sich der Kunde entweder selbst zusammenstellen oder aber zusammenstellen lassen“, erklärt der Leiter André Dornauf das Prinzip. „Und der Kunde kann dabei zusehen, wie sein Gericht fertiggestellt wird.“ Bis vor einigen Jahren war dort das Antiquariat „Seitenblick am Domshof“ angesiedelt, das in der Nachkriegszeit in dem Neubau eingerichtet worden war. Carola Bintakies, die das Antiquariat seit Anfang des Jahrtausends führt, ist vor einiger Zeit an die Contrescarpe 45 umgezogen.
Gleich neben „Dean & David“ hat die Bäckerei Otten aus der Wachmannstraße in einer ehemaligen Bank eine helle und großzügige Filiale eröffnet. Auf zwei Etagen können die Gäste Kaffee und Kuchen zu sich nehmen, aber auch frühstücken, erzählt der Mitarbeiter Marvin Kahlfelt. „Und über ein Außer-Haus-Verkaufsfenster bieten wir den Passanten auch Kaffee und Waren aus dem Standardsortiment, aber auch Brote mit Rührei oder Quiche an.“
Ein „Außer-Haus-Verkaufsfenster“ bietet sich bei Claas Stefes vom benachbarten „Wood. You. Love“ nicht an, das würde den Rahmen aber auch sprengen: Stefes hat sich in seinem temporären Laden auf individuelle Tische spezialisiert. „Der Grundgedanke dahinter ist, dass eigentlich alle Tische gleich aussehen – das fand ich langweilig“, sagt er. Er möchte die Natur des Holzes betonen, Risse und Astlöcher inklusive. Das Material bezieht er von Bauern, Förstern und Holzhändlern. Er sucht sich Bretter aus, die in seinen Augen Leben und Charakter besitzen. Dabei achtet er darauf, dass das Holz aus der Region kommt. „Der Tisch wird gemeinsam mit dem Kunden geplant und nach seinen Wünschen gefertigt, und der Kunde erhält dann auch Fotos von den Holzbohlen. Er soll das Gefühl bekommen, den Tisch mitzubauen.“
Der Unterbau der Tische besteht aus Stahl und wird von einem Metallbauer angefertigt. Im Laden hängen außerdem Gemälde von Larissa Schröder, die ebenfalls verkauft werden. Zusammen mit zwei weiteren Firmen aus dem City-Lab möchte Claas Stefes die derzeitige Zwischenmiete des Ladens in dem ehemaligen Blumengeschäft „Lüst“ zu einer dauerhaften Einrichtung machen: „Das Klientel, das hier vorbeikommt, passt gut. Hier stimmt das Publikum!“
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